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Der Beginn eines neuen islâmischen Jahres

Der Beginn eines neuen islâmischen Jahres

Diese Woche bezeichnet den Beginn eines neuen islâmischen Jahres, das nach der Hidschra, der Auswanderung des Propheten Muhammad  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken , eingeführt wurde und das die Bildung der ersten muslimischen Gemeinschaft in einem unabhängigen islâmischen Gebiet unter der Herrschaft von Muslimen kennzeichnete.

Die Muslime hatten bis zum Kalifat von ‘Umar ibn Al-Chattâb  möge Allah mit ihm zufrieden sein keinen formellen Jahreskalender. Im dritten oder vierten Jahr seines Kalifats erhielt ‘Umar  möge Allah mit ihm zufrieden sein eine Botschaft von Abû Mûsâ Al-Asch’arî  möge Allah mit ihm zufrieden sein, der vorschlug, dass ihr zukünftiger Schriftverkehr mit dem entsprechenden Datum bestätigt werden soll.
Deshalb versammelte ‘Umar  möge Allah mit ihm zufrieden sein einige der noch lebenden Gefährten des Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken und beriet sich mit ihnen über diese Angelegenheit. Einige schlugen vor den persischen Kalender zu übernehmen, andere den römischen und andere schlugen vor, dass die Muslime ihren eigenen Kalender haben sollten und dass dieser Kalender mit der Geburt des Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken beginnen sollte. Eine andere Gruppe stimmte dem zu, meinte jedoch, dass der neue islâmische Kalender mit dem Tag beginnen sollte, an dem der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken begann seine Botschaft zu verkünden; eine andere Gruppe schlug vor, dass dieser neue islâmische Kalender mit der Auswanderung des Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken beginnen sollte, wohingegen die letzte Gruppe vorschlug, dass er mit seinem Tod beginnen solle.
Nachdem alle Vorschläge ausdiskutiert wurden, waren sie  möge Allah mit ihnen zufrieden sein alle einstimmig dafür, dass der Beginn des islâmischen Kalenders auf die Auswanderung des Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken gelegt werden soll und dass der erste Monat dieses neuen Kalenders der Monat Muharram sein soll. Der Monat Muharram ist schließlich ein heiliger Monat und folgt Dhû Al-Hiddscha, dem Monat des Haddsch, der die letzte der fünf allen Muslimen auferlegten Säulen des Islâm ist.
Der Muharram folgt auch dem Monat, in dem die Ansâr die medinesischen Anhänger des Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken dem Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken noch vor der Auswanderung nach Madîna den Treueid schwuren. Dieser Treueschwur war eine der Handlungen, die die Auswanderung einleiteten. Deshalb waren die Gefährten des Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken der Meinung, dass der Monat Muharram der passendste für den Beginn des islamischen Kalenders ist.
Es stimmt wirklich traurig, dass sich einige Muslime dazu entschlossen haben, den gregorianischen Kalender anstelle des Hidschra-Kalenders zu benutzen. Der gregorianische Kalender hat keine Beziehung zum Islâm und obwohl er länger als der Hidschra-Kalender existiert, ist dies kein Grund für die Muslime, sich nach letzterem zu richten. Es ist offensichtlich, dass die Gefährten des Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken es verabscheuen würden, dass irgendein Muslim den römischen oder den persischen Kalender benutzt.
Wir haben gerade das neue Hidschra-Jahr begonnen. Allâh sagt: Gewiss, die Anzahl der Monate bei Allâh ist zwölf, im Buch Allâhs (festgelegt) am Tag, da Er die Himmel und die Erde schuf. Davon sind vier geschützt, Das ist die richtige Religion. So fügt euch selbst in ihnen kein Unrecht zu…“ (Sûra 9:36)
Dies sind die Monate, die Allâh für die ganze Menschheit festgelegt hat. Er, der Erhabenste, sagt auch : „Sie fragen dich nach den Jungmonden. Sag: Sie sind festgesetzte Zeiten für die Menschen und für die Pilgerfahrt…“ (Sûra 2:189)
Deshalb wissen wir, dass diese auf dem Mondkalender basierenden Monate für die ganze Menschheit festgelegt wurden und nicht nur für die Araber. Die Mondmonate können nämlich sehr leicht durch die Sichtung der Mondsichel, die das Ende des Monats und den Beginn des neuen kennzeichnet, erkannt und ermittelt werden.
Wir sind nun im neuen Hidschra-Jahr. Es gehört nicht zur Sunna, dies zu feiern oder sich gegenseitig zu dessen Beginn zu gratulieren. Für Muslime ist der Jahreswechsel kein Anlass zum Feiern. Vielmehr zählt die Zeit, die in diesen Jahren in Gehorsamkeit Allâh gegenüber verbracht wurde. Die vergangenen Jahre werden als erfolgreich betrachtet, wenn sie in Gehorsamkeit gegenüber Allâh verbracht wurden, und als elend, wenn sie in Ungehorsam gegenüber Allâh verbracht wurden. Deshalb ist die schlechteste Person diejenige, die ein langes Leben hatte und durchweg schlechte Taten beging.
Es ist ein Muss, dass wir unsere Tage, Monate und Jahre im Gehorsam gegenüber Allâh verbringen. Wir müssen mit uns selbst abrechnen, uns selbst vor unseren schlechten Taten retten und unsere Verantwortung gegenüber unseren Frauen, Kindern und Verwandten ordnungsgemäß übernehmen.
Der Beginn jedes neuen Jahres wird von vielen Muslimen mit aufrichtigen Vorsätzen und Plänen begleitet, sich zu bessern und näher zu ihrem Herrn zu kommen, doch die Tage und Stunden vergehen, aber die Lage der Leute bleibt gleich. Das unvermeidliche Ergebnis solchen Versagens wird Verlust und Schande im Diesseits und im Jenseits sein. Deshalb müssen wir unsere Zeit dahingehend investieren, Allâh Gefälliges zu tun und uns zu bemühen unseren seelischen Zustand von Jahr zu Jahr zu verbessern; denn je mehr Zeit uns entrinnt, desto näher rückt das Grab.
Die Verbesserungen in unserem weltlichen Leben bringen uns überhaupt nichts, wenn unser Seelenleben sich nicht gleichzeitig verbessert. Niemand kann Ehre und Würde erlangen, ohne sich dem Herrn der Geschöpfe zu unterwerfen.
Sicherheit, Ruhe und Wohlergehen kann man nur erlangen, indem man die Sunna der Gesandten umsetzt. Sei sicher, wenn jemand von euch Wohlergehen und Vergnügen in Begleitung von Sünden und Abweichung sieht, dass dies nur ein Aufschub ist, den Allâh vor dem völligen Verderben gewährte. Demnach müssen wir alle standhaft Allâh gehorchen, um uns selbst vor Seiner Strafe zu retten. Allâh, der Allerhabene, sagt : „…Wendet euch alle reumütig Allâh zu, ihr Gläubigen, auf dass es euch wohl ergehen möge!“ (Sûra 24:31)
Allâh gab bestimmten Monate, Tage und Nächten den Vorrang vor anderen. Die Anzahl der Monate ist zwölf, wie von Allâh verfügt, als Er die Himmel und die Erde erschuf. Unter diesen zwölf sind vier heilige Monate: Dhû Al-Qa’da, Dhû Al-Hiddscha und Muharram, die aufeinanderfolgen, und der Monat Radschab, der zwischen Dschumâda Al-Âchira und Scha’bân liegt. Der beste Tag, an dem die Sonne aufgeht, ist der Freitag, und Lailat Al-Qadr (die Nacht der Bestimmung) ist besser als tausend Monate. Daher müssen wir alle schätzen, was Allâh verherrlicht.
Muslimische Gelehrte sagen, dass die Belohnung für gute Taten in Zeiten und an Orten, die von Allâh bevorzugt sind, vervielfacht werden kann, und für schlechte Taten die Strafe schlimmer ausfällt. Der Beweis hierfür sind folgende Verse : „Sie fragen dich nach dem Schutzmonat, danach, in ihm zu kämpfen. Sag: In ihm zu kämpfen ist schwerwiegend. Aber von Allâhs Weg abzuhalten - und Ihn zu verleugnen -, und von der geschützten Gebetsstätte (abzuhalten) und deren Anwohner von ihr vertreiben, ist (noch) schwerwiegender bei Allâh. Und Verfolgung ist schwerwiegender als Töten. Und sie werden nicht eher aufhören, gegen euch zu kämpfen, bis sie euch von eurer Religion abgekehrt haben - wenn sie (es) können. Wer aber unter euch sich von seiner Religion abkehrt und dann als Ungläubiger stirbt -, das sind diejenigen, deren Werke im Diesseits und im Jenseits hinfällig werden. Das sind Insassen des (Höllen)feuers. Ewig werden sie darin bleiben.“ (Sûra 2:217)
Muslime sollten sich in den verwehrten Monaten nicht selbst Unrecht tun. Sie sollten innerhalb der von Allâh bestimmten Grenzen bleiben, all Seine Pflichten erfüllen, all Seine Verbote meiden und die Rechte der Menschen achten.

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