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Rechtschaffene Taten, die die Waagschale des anbetend Dienenden am Tag des Gerichts schwer wiegen lassen

Frage

Welches sind die guten Taten und Worte, die am Tag des Gerichts auf der Waagschale von großem Gewicht sein werden und durch die der anbetend Dienende möglicherweise errettet werden wird? Ich bitte um Erwähnung der islâmischen Beweise dafür.

Antwort

Der Lobpreis gebührt Allâh und möge Allâh Seinen Gesandten sowie dessen Familie und Gefährten in Ehren halten und ihnen Wohlergehen schenken!

Jegliche Tat wird auf die Waage gelegt werden, sodass die Waagschale der guten Taten an Gewicht zunehmen wird, und jegliche üble Tat wird dazu führen, dass die Waagschale der schlechten Taten an Gewicht zunehmen wird. Allâh der Erhabene sagt:

„Allâh tut gewiss nicht im Gewicht eines Stäubchens Unrecht...“ (Sûra 4:40).

Als man daher, wie es bei Al-Buchârî in einem Hadîth von Abû Huraira heißt, den Propheten nach (der Vergeltung für die Tat von) Eseln fragte – ob man für sie auch belohnt werde –, sagte er:

„Diesbezüglich wurde nichts auf mich herabgesandt außer dieser einzigartige umfassende Qurân-Vers: »Wer nun im Gewicht eines Stäubchens Gutes tut, wird es sehen. Und wer im Gewicht eines Stäubchens Böses tut, wird es sehen.«“ [Sûra 99,7-8]

Und das Gewichtigste von allem, was die Waagschale des anbetend Dienenden bei Allâh schwer wiegen lässt, sind die Dinge, die Allâh liebt, nämlich die religiösen Pflichttaten.

In diesem Sinne wurde in der Sammlung authentischer Hadîthe überliefert, dass Allâh der Segensreiche und Erhabene in einem sogenannten Hadîth qudsî sagte:

„Und Mein anbetend Dienender nähert sich Mir nicht mit etwas, was Mir lieber ist als das, was Ich ihm als Pflicht auferlege...“

Und jegliche [weitere] Form der Annäherung muss dem untergeordnet und nachgestellt sein. Daher heißt es, dass der Erhabene im soeben erwähnten Hadîth des Weiteren sagte: „Und Mein anbetend Dienender hört nicht auf, sich Mir mit zusätzlichen, freiwilligen Taten zu nähern, bis Ich ihn liebe.“

Dies gilt nach Erfüllung der religiösen Pflichttaten. In einer überlieferten Aussage heißt es, dass eine freiwillige Tat erst akzeptiert werde, nachdem die Pflichten erfüllt worden seien.

Die bedeutsamsten freiwilligen Taten sind diejenigen, die den verpflichtenden von der Art her entsprechen und zusätzlich zu ihnen verrichtet werden, wie zum Beispiel die Sunna-Gebete vor und nach den Pflichtgebeten, freiwilliges Fasten, Almosen nach Entrichtung der Zakâ, der [freiwillige] Haddsch nach Verrichtung des verpflichtenden usw.

So ist es also definiert und du kennst nun die Grade der frommen Taten, die den Menschen Allâh näher bringen. So wollen wir nun einige Texte erwähnen, in denen manch andere als die von uns bereits erwähnten Taten genannt sind, die die Waagschale der Wohltaten schwer wiegen lassen, um somit auf die Wichtigkeit dieser Taten und ihren immensen Wert aufmerksam zu machen und die Menschen dazu zu motivieren, miteinander zu wetteifern, sie zu praktizieren.

Ein Beispiel dafür ist, was Al-Buchârî, Muslim und andere von Abû Huraira  möge Allah mit ihm zufrieden sein überlieferten. Dieser sagte, dass der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte:

„Zwei Worte, die dem Allerbarmer lieb, auf der Zunge leicht und auf der Waage schwer sind: Subhâna-llâhi wa bi-hamdihi, subhâna-llâhi-l-Adhîm (Erhaben ist Allâh über jeden Makel und gelobpreist sei Er, erhaben ist Allâh, der Grandiose, über jeden Makel!“]

At-Tirmidhî, Ibn Mâdscha, Al-Hâkim, Ibn Hibbân und Ahmad überlieferten von Abdullâh ibn Amr ibn Al-Âs  möge Allah mit ihnen zufrieden sein, dass Allâhs Gesandter (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte:

„Wahrhaftig! Allâh wird am Tag der Auferstehung vor allen Geschöpfen einen Mann von meiner Umma aussondern. Sodann werden über ihn neunundneunzig Register aufgerollt werden. Jedes Register wird [so lang] sein wie ein Blick reicht. Sodann wird Er fragen: »Leugnest du etwas davon? Haben meine bewahrenden Schreiber dir Unrecht getan?« Er wird antworten: »Nein, o Herr!« Sodann wird Er fragen: »Hast du etwas, was dich entschuldigt?« Daraufhin wird er antworten: »Nein, o Herr!« Hierauf wird Er entgegnen: »Doch! Du hast wahrhaftig eine Wohltat, die bei uns [verzeichnet] ist. Daher wird dir heute wahrhaftig kein Unrecht angetan werden!« Dann wird eine Registerkarte hervorgeholt werden, auf der steht: »Ich bezeuge, dass es nichts Verehrungswürdiges gibt außer Allâh und dass Muhammad Sein anbetend Dienender und Gesandter ist.« Sodann wird Er sagen: »Bring deine Waage herbei!« Da wird er fragen: »O Herr, was ist schon diese eine Registerkarte neben all diesen Registern?!« Daraufhin wird Er sagen: »Wahrhaftig! Es wird dir kein Unrecht angetan werden.« Sodann werden die Register-Schriftrollen auf eine Waagschale und die eine Registerkarte auf die andere Waagschale gelegt, woraufhin die Register-Schriftrollen leicht und die eine Registerkarte schwer wiegen werden. Denn nichts wiegt neben Allâhs Namen schwer.“

Ahmad überlieferte von Abû Salâm und dieser wiederum vom freigelassenen Sklaven des Gesandten Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken), dass dieser sagte:

„Ausgezeichnet! Wie schwer doch fünf Dinge auf der Waage wiegen! La ilâha ila-llâh, Allâhu Akbar, Subhâna-llâh, Al-Hamdu li-llâh und ein rechtschaffenes Kind, das verstirbt, worauf es für seine Eltern in Betracht gezogen wird.“ Und er sagte: „Ausgezeichnet! Wer Allâh begegnet, während er von folgenden Dingen zweifelsfrei überzeugt ist, wird das Paradies betreten: Er glaubt an Allâh und den Letzten Tag, das Paradies und das Höllenfeuer, die Auferweckung nach dem Tod und die Abrechnung.“

Abû Dâwûd, At-Tirmidhî und andere überlieferten nach einer Aussage von Abû Ad-Dardâ, dass der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte:

„Es gibt nichts, was auf die Waage gelegt wird und schwerer ist als ein schöner Charakter.“

Abû Ya'lâ überlieferte, Allâhs Gesandter (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sei Abû Dharr begegnet und fragte:

„Soll ich dir nicht zwei Eigenschaften zeigen, die dir leicht und in der Waagschale sehr schwer sind?“ Er antwortete: „Aber ja, o Gesandter Allâhs!“ Allâhs Gesandter sagte: „Dir obliegt die Schönheit des Charakters und die Länge des Schweigens! Denn bei Dem, in Dessen Hand meine Seele liegt! Die Geschöpfe tun nichts, was dem gleichkommt.“

Ahmad überlieferte nach einer Aussage von Ubay und dieser vom Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken), dass dieser sagte:

„Wer der Totenbahre folgt, bis das Totengebet darüber gebetet wurde und man damit fertig ist [also den Leichnam begraben hat], dem stehen zwei Qirât zu. Und wer ihr folgt, bis das Totengebet darüber gebetet wurde, dem steht ein Qirât zu. Bei Dem, in Dessen Hand die Seele Muhammads sich befindet! Es [ein Qirât] ist wahrhaftig schwerer auf der Waage als der Berg Uhud!“

Und Allâh weiß es am besten!

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