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Die letzten Zehn und das Bittgebet - Teil 1

Die letzten Zehn und das Bittgebet - Teil 1

Aller Lobpreis gebührt Allâh, wir loben Ihn, rufen Ihn um Hilfe und bitten Ihn um Vergebung. Wir suchen Zuflucht bei Ihm vor unserem eigenen Übel und vor unseren schlechten Taten. Wen Allâh rechtleitet, der kann nicht von einem Anderen irregeführt werden; und wen Allâh irreführt, der kann nicht von einem Anderen rechtgeleitet werden. Und ich bezeuge, dass es keine Gottheit gibt außer Allâh, der keinen Partner hat; und ich bezeuge, dass Muhammad Sein anbetend Dienender und Gesandter ist. Und nun zum Thema!

Wenn der Mensch ein Anliegen hat, wendet er sich damit an diejenigen, die dafür sorgen können; und die Anliegen der Menschen nehmen kein Ende, und damit wenden sie sich an Menschen, die ihnen manchmal entgegenkommen und manchmal nicht. Zuweilen sind sie dann nicht in der Lage, diesen Bedürfnissen nachzukommen. Aber dabei achten die anbetend Dienenden nicht darauf, Denjenigen zu fragen, Der alle Bedürfnisse deckt, ohne Den sich nichts durchführen lässt, Dem nichts unmöglich ist, Der aller Welten unbedürftig ist, während sie alle Seiner bedürfen. Bei Ihm werden Klagen erhoben, an Ihn richten sich die vertraulichen Gebete. Seine Schatzkammern sind voll und nehmen vom Ausgeben nicht ab. Er sagt seinen anbetend Dienenden: „Unser Wort an etwas, wenn Wir es wollen, ist ja einzig und allein, dass Wir zu ihm sagen »Sei!«; so ist es.“ (Sûra 16:40). Alle Schatzkammern sind bei Ihm und in Seiner Hand ruht die Herrschaft: „Segensreich ist Der, in Dessen Hand sich die Herrschaft befindet; und Er ist aller Dinge mächtig.“ (Sûra 67:1). „Und es gibt kein Ding, dessen Tresore sich nicht bei Uns befänden, und Wir senden es nur nach festgelegtem, vorherbestimmtem Maß hinab.“ (Sûra 15:21). Er spricht Seine anbetend Dienenden in einem von Allâh wörtlich an den Propheten gerichteten Hadîth an und sagt: „O Meine anbetend Dienenden! Wenn der Erste unter euch und der Letzte unter euch, die Menschen unter euch und die Dschinn unter euch, auf einer einzigen Ebene stünden und sie Mich bäten, und wenn Ich dann jedem Einzelnen gäbe, worum er Mich bäte, verminderte das nicht, was bei Mir ist, um mehr als das, was eine Nadel vermindert, wenn sie ins Meer getaucht wird.“ Von Muslim überliefert, Hadîth Nr. 2577. Und Der Erhabene sagt: „O ihr Menschen, ihr seid die Armen gegenüber Allâh; und Allâh, Er ist der Sich Selbst Genügende, der Lobenswürdige.“ (Sûra 35:15).

Seine Schatzkammern werden durch das Geben nicht weniger und sie nehmen kein Ende, obwohl Er vieles gibt: „Was bei euch ist, erschöpft sich; und was bei Allâh ist, ist bleibend.“ (Sûra 16:96). Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagt: “Allâhs Hand ist voll, wird nicht vom Geben leer, strömt tags und nachts. Habt ihr gesehen, wieviel Er seit der Erschaffung der Himmel und der Erde gegeben hat? Das alles hat das, was in Seiner Hand liegt, nicht weniger gemacht; Sein Thronschemel war auf dem Wasser und die Waage in seiner Hand erniedrigt und erhöht.“ Von Al-Buchârî Nr. 684 und von Muslim Nr. 993 überliefert.

Das sind Allâhs Reichtum, Seine Gaben, Seine Schatzkammer, Er gibt viel, und besonders in diesem großartigen Monat [Ramadân] ist Er äußerst freigebig; aber wo sind diejenigen, die Ihn bitten, die sich mit ihren Anliegen nicht an die Geschöpfe, sondern an den Schöpfer wenden? Wo sind diejenigen, die vergeblich an alle Türen geklopft haben, die die Geschöpfe gebeten haben und immer zurückgewiesen worden sind? Wo sind sie? Vor euch stehen die Tore des Schöpfers weitgeöffnet, und Er liebt die Bittenden, warum bittet ihr Ihn denn nicht?

Das Bittgebet, warum?

Es gibt keinen Gläubigen, der nicht weiß, dass Allâh der Erhabene Derjenige ist, Der nutzen und schaden kann, Der geben, verbieten und grenzenlos gewähren kann, wem Er will, dass die Schatzkammern aller Dinge in Seiner Hand liegen, dass einem anbetend Dienenden, dem Er nutzen will, niemand schaden kann, auch wenn alle Erdbewohner sich gegen ihn verbündeten, und dass einem anbetend Dienenden, dem Er schaden will, niemand nutzen kann, auch wenn alle Erdbewohner sich mit ihm verbündeten. Alle Gläubigen glauben fest daran, denn wer an etwas davon zweifelt, ist kein gläubiger Muslim. Allâh der Erhabene sagt: „Wenn Allâh dir etwas Schadendes widerfahren lässt, so gibt es keinen Hinwegnehmenden außer Ihn. Und wenn Er für dich etwas Gutes will, so gibt es keinen Seine Gunstbezeigung Zurückweisenden. Er trifft damit, wen Er will von Seinen anbetend Dienenden. Und Er ist der stets Vergebende, der Allbarmherzige.“ (Sûra 10:107).

Bei Allâh, nur Allâh der Erhabene kann nutzen und schaden: „Dann, wenn euch etwas Schadendes widerfährt, so betet ihr zu Ihm laut und inbrünstig.“ (Sûra 16:53). „Und wenn euch Schadendes auf dem Meer widerfährt, irren diejenigen, die ihr außer Ihm anruft, hinweg ...“ (Sûra 17:67). Da fallen alle Götzen und verschwinden alle falschen Götter, nur Allâh ist dann da: „... irren diejenigen, die ihr außer Ihm anruft, hinweg ...“ Und Allâh sagt weiterhin: „... Sprich: »Wer vermag denn zu euren Gunsten Allâh zu beeinflussen, wenn Er für euch Schaden will oder für euch Nutzen will?«“ (Sûra 48:11).

Nur Allâh hört den Ertrinkenden im Meer, nur Er hört das Flehen des sich Niederwerfenden in dessen Zurückgezogenheit, nur Er hört die ganz leisen Bittgebete des Unterdrückten, der dabei mit den Tränen kämpft und dem die Stimme fast versagt, nur Allâh sieht die Tränen des demütigen anbetend Dienenden in der dunklen Nacht an dessen Gebetsplatz: „Und wenn du deine Worte mit erhobener Stimme äußerst, so weiß Er wahrhaftig um das Geheime und das noch Verborgenere. Allâh – keine Gottheit gibt es außer Ihm. Sein sind die schönsten Namen.“ (Sûra 20:7-8). Er wird zornig, wenn man Ihn nicht anfleht, Er liebt das wiederholte Fragen und Anflehen, Er erhört den sich in einer Notlage Befindlichen, wenn er Ihn anruft, und dem Bekümmerten nimmt Er seinen Kummer hinweg, wenn er Ihn darum bittet: „Wer erhört denn den in einer Zwangslage Befindlichen, wenn er Ihn anruft, und nimmt das Schlechte hinweg und macht euch zu Statthaltern der Erde? Gibt es denn eine Gottheit mit Allâh? Wenig ist es, was ihr bedenkt!“ (Sûra 27:62).

Abû Huraira  möge Allah mit ihm zufrieden sein berichtete, dass der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: „Unser Herr der Segensreiche und Erhabene, kommt in jeder Nacht zum ersten Himmel herab, wenn das letzte Drittel der Nacht übrig bleibt, und spricht: »Wer ruft Mich an, damit Ich ihm entgegenkomme? Wer bittet Mich, damit Ich ihm gebe? Wer bittet Mich um Vergebung, damit Ich ihm vergebe?«“ Von Al-Buchârî und Muslim überliefert.

Allâh ist der Größte, das ist eine große Gunstbezeigung und eine herrliche Belohnung vom allbarmherzigen Herrn; gehört es sich dann, einen Anderen zu fragen, bei Anderen Zuflucht zu suchen, dass die anbetend Dienenden die Erfüllung ihrer Bedürfnisse bei Anderen suchen? Fragen sie anbetend Dienende wie sie und lassen Ihren Schöpfer? Suchen sie Zuflucht bei Schwachen, Hilflosen und wenden sie sich vom Starken, Unterwerfenden und Mächtigen ab? Das gehört sich nicht für denjenigen, der die Ehre hat, ein anbetend Dienender Allâhs des Erhabenen zu sein. Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: „Wer in Armut gerät und sich damit an die Menschen wendet, dessen Armut wird nicht aufgehoben; wer aber in Armut gerät und sich damit an Allâh wendet, dem wird Allâh früher oder später einen Ausweg verschaffen.“ Von Abû Dâwûd und At-Tirmidhî überliefert und von At-Tirmidhî als authentisch eingestuft.

Die letzten Zehn und das Bittgebet - Teil 2
Die letzten Zehn und das Bittgebet - Teil 3

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