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Sanftmütigkeit - Teil 2

Sanftmütigkeit - Teil 2

Wut

Wut ist die praktische Seite des Zorns und das Resultat mangelnder Selbstbeherrschung. Es handelt sich um eine schlechte Moral. Ein Mann kam zum Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken und bat ihn: „Empfehle mir eine Wohltat!“ Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: „Sei nicht wütend!“ Der Mann wiederholte seine Bitte mehrmals. Aber der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: „Sei nicht wütend!“ (Überliefert von Al-Buchârî).

Die Wut hat zwei Arten - eine empfohlene und eine verwerfliche:

Die empfohlene Wut ist diejenige, die im Fall der Verletzung eines der Gebote Allâhs vorkommt. Ihr Ziel ist dabei die Verteidigung der Würde, der Seele, des Vermögens oder des Rechts eines Anderen gegen einen Ungerechten. Der Gesandte  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken , unser gutes Vorbild, kam nie in Wut, außer wenn die Grenze Allâhs übertreten wurde.

Die verwerfliche Wut ist diejenige, die nicht wegen Allâhs Sache eintritt oder die durch etwas Unbedeutendes verursacht wird. Der Mensch kann sich dann so wenig beherrschen, dass diese Wut schlimme Folgen haben kann. Verwerflich ist zudem, dass der Mensch in einer Situation wütend wird, in der er sanftmütig sein und sich beherrschen könnte.

Zu den Situationen, in denen man nicht wütend, sondern sanftmütig und selbstbeherrscht reagieren könnte, zählt der folgende Fall: Es wurde berichtet, dass ein Mann Abû Bakr As-Siddîq beleidigte, während dieser mit dem Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken saß. Abû Bakr blieb schweigend. Da beleidigte ihn der Mann noch einmal, worauf Abû Bakr auch mit Schweigen reagierte. Als der Mann aber seine Beleidigung zum dritten Mal vortrug, beleidigte ihn Abû Bakr zurück. Da ging der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken weg. Abû Bakr holte ihn ein und fragte: “O Gesandter Allâhs, bist du böse auf mich?“ Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken informierte ihn, dass ein Engel vom Himmel herabgekommen war, um ihn zu verteidigen. Als er aber auf die Beleidigung reagierte, ging der Engel weg und der Teufel blieb. Und der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken soll an keinem Ort bleiben, wo sich der Teufel befindet.

Heilung der Wut:

Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken erwähnte einige Mittel zur Heilung der Wut, zu denen die folgenden gehören:

- Das Schweigen: Der Gesandte Allâhs  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: „Wenn jemand von euch in Wut kommt, dann soll er schweigen.“ (Von Ahmad überliefert und von Al-Albânî als authentisch eingestuft).

- Das Sich-Setzen auf den Boden: Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: „Die Wut ist wie ein brennender Stein im Herzen des Menschen. Habt ihr nicht einmal gesehen, welche roten Augen und geschwollenen Halsadern der Wütende hat? Wer sich so fühlt, der soll sich auf den Boden setzen!“ (Überliefert von At-Tirmidhî und Ahmad).

- Die Änderung der Lage: Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: „Wenn jemand von euch wütend ist, während er steht, dann soll er sich setzen. Wenn die Wut nicht vergeht, dann soll er sich hinlegen.“ (Von Ahmad und Abû Dâwûd überliefert und von Al-Albânî als authentisch eingestuft).

- Die Durchführung der kleinen oder großen rituellen Waschung: Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: „Die Wut ist ein Werk des Teufels, der aus Feuer erschaffen wurde. Da das Feuer mit Wasser gelöscht wird, soll derjenige von euch, der wütend wird, die kleine rituelle Waschung verrichten.“ (Von Abû Dâwûd überliefert und von Al-Albânî als authentisch eingestuft).

- Das Üben der Sanftmütigkeit: Das ist das wichtigste Heilmittel für die Wut, das Allâh anordnet, denn der Gepriesene sagt: „Nimm den Überschuss, gebiete das allgemein Gute und wende dich von den Toren ab!“ (Sûra 7:199). Er beschreibt Seine anbetend Dienenden als sanftmütig:

„... wenn die Toren sie ansprechen, sagen: »Frieden!« (Sûra 25:63).
„... wenn sie zornig sind, (doch) vergeben.“ (Sûra 42:37).

Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: „Sei nicht wütend!“ (Überliefert von Al-Buchârî und Muslim).

Der Muslim muss daher die Sanftmütigkeit zu einer seiner Eigenschaften machen!

Sanftmütigkeit – Teil 1

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