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Zunehmende Gewalt unter Jugendlichen – Teil 2

Zunehmende Gewalt unter Jugendlichen – Teil 2

Leichter Zugang zu Waffen

In den letzten Jahren wurde das Tragen von Waffen bei Schülern an Schulen zu einer wachsenden Quelle der Bedrohung und Gewalt. Verfechter von ausgedehnteren Waffenkontrollen argumentieren, dass die Verfügbarkeit von Waffen es den Leuten leichter gemacht hat, Morde an Schulen zu begehen. Sie glauben, dass bei jedem Waffen- oder Schusswaffenkauf eine Prüfung des Strafregisters vorgenommen werden sollte. „Es ist äußerst leicht eine Schusswaffe legal oder illegal zu kaufen, unabhängig davon, ob man ein Jugendlicher, ein verurteilter Verbrecher oder ein einheimischer Missbrauchstäter ist", erklärte Peter Hamm vom Brady-Zentrum zur Vorbeugung von Waffengewalt gegenüber Reuters.
Eine Studie der Zentren für Krankheitsbekämpfung und -vorbeugung (1995) zeigt, dass im Monat vor der Umfrage landesweit fast ein Viertel der Schüler eine Waffe zur Schule mitgenommen hat.
Starkes Ausgesetztsein hinsichtlich der Gewalt in Medien
Wenn Gewalt und sexuelle Aggression in den Medien, in Liedtexten, Computerspielen und in der Umgangssprache kombiniert werden, dann wird gewalttätiges Verhalten gelehrt. Studien haben ergeben, dass starkes Ausgesetztsein hinsichtlich der Gewalt in Medien einer der signifikantesten Gründe für Gewalt in der Gesellschaft ist und dass sexuelle Gewalt in nicht jugendfreien Videokassetten, auf die Jugendliche weitgehend Zugriff haben, nachgewiesenermaßen gewalttätiges Verhalten von Männern gegenüber Frauen verstärkt hat. Studien weisen darauf hin, dass diese im Fernsehen gezeigte Gewalt beim Zuschauer die Furcht vor und das Misstrauen gegenüber Anderen und in der Folge dessen Verlangen nach Mitwirkung an der Gewalt erhöht, um sich selbst zu schützen und seine gewünschten Bedarfsgüter mittels Gewalt zu bekommen.
Allgemeine Gewalt in der Gesellschaft
Für viele Experten und Psychologen ist die wachsende Gewalt an und um Schulen ein natürliches Ergebnis des starken Gewaltanstiegs in der Gesellschaft insgesamt. Das US-Schulgewaltproblem ist auf Grund der vielen Vorfälle des Schulmobbings und der Schulschlägereien größer als berichtet. Sexualstraftaten und Schießereien sind lediglich eine extreme Form dieser Gewalt.
Obwohl im Fokus der Öffentlichkeit stehende Schulschießereien das öffentliche Interesse an Schülersicherheit erhöht haben, machen mit Schulen in Verbindung stehende Morde weniger als ein Prozent der Morde unter Kindern und Jugendlichen im Schulalter aus.
Zeichen der Gewalt
Laut Psychologen wird Gewalt nicht vererbt, da sie ein erlerntes Verhalten ist und nicht durch Gene verursacht wird. Sie wird in jungem Alter zu Hause oder in der Gemeinschaft, von der Familie, von Bezugsgruppen oder Freunden erlernt. Das Heim ist der fruchtbarste Brutplatz für Gewalt. Je mehr Gewalttaten die Kinder zu Hause erleben, desto wahrscheinlicher wachsen sie aggressiver und gewaltbereiter auf. Studien zeigen darüber hinaus, dass einige Eltern ihre Kinder indirekt aggressives Verhalten lehren, indem sie sie dazu ermutigen Raufbolde zu sein oder auf dem Spielplatz zurückzuschlagen und sie mit Spielpistolen und anderen Waffen ausstatten.
Erzieher und Eltern können jedoch ihre Fähigkeit, Frühwarnsignale zu erkennen, steigern, indem sie eine enge, fürsorgliche und unterstützende Beziehung mit ihren Kindern und Jugendlichen aufbauen. Es ist nicht immer möglich Verhalten zu prognostizieren, das zu Gewalt führen wird. Studien weisen jedoch darauf hin, dass diese Warnsignale, besonders wenn sie zusammen auftreten, einen Bedarf an zusätzlichen Analysen signalisieren, um ein angemessenes Eingreifen zu bestimmen.
Gesellschaftlicher Rückzug
Der völlige Rückzug einiger Kinder von sozialen Kontakten wird als Warnsignal betrachtet.
Überhöhte Ablehnungsgefühle
Beim Heranwachsen suchen sich einige aggressive Kinder, die von nichtaggressiven Gleichaltrigen abgelehnt werden, aggresive Freunde aus, die im Gegenzug ihre gewaltsamen Neigungen stärken.
Gewaltschikane
Kinder, die zu Hause, in der Schule oder in der Gemeinde Opfer von Gewalt wurden, laufen eher Gefahr, sich selbst oder Anderen gegenüber gewalttätig zu werden.
Gefühle, drangsaliert und verfolgt zu werden
Jugendliche, die sich zu Hause oder in der Schule ständig drangsaliert, gehänselt, schikaniert, Spott ausgesetzt und gedemütigt fühlen, könnten sich in der Folge gesellschaftlich zurückziehen. Dies kann zu aggressivem Verhalten führen, wenn sie im Umgang mit diesen Gefühlen nicht angemessen unterstützt werden.
Der Ausdruck von Gewalt in Geschriebenem und Gezeichnetem
Viele Kinder erstellen Arbeiten über Gewaltthemen, die größtenteils harmlos sind, wenn sie im Kontext betrachtet werden.
Der Verlauf von Disziplinproblemen, die Vorgeschichte gewaltsamen Verhaltens, eine Mitgliedschaft in von Hass getriebenen Gruppierungen, unangemessener Zugang zu Schusswaffen und Gewaltdrohungen können bei Jugendlichen Zeichen für aggressives Verhalten sich selbst oder Anderen gegenüber ankündigen. Es sei denn, sie werden unterstützt und beraten.
Die zunehmende Gewalt unter Jugendlichen gefährdet die gesamte Gesellschaft und nicht nur die Opfer der Schießereien. Jeder spürt, dass es für Eltern, Erzieher und alle Einrichtungen Zeit ist, wirkungsvolle Schritte zu unternehmen, um frühe Gewalt unter jungen Kindern und Vorpubertären zu bekämpfen, bevor das Aufkommen der Angriffe zunimmt.

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