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Das Praktizieren des Islâm im Alltag - Teil 3

Das Praktizieren des Islâm im Alltag - Teil 3

Bekleidung und Schmuck

Bei der Bekleidung und beim Schmuck der Männer zieht der Islâm ernsthaft die Prinzipien Anstand, Bescheidenheit, Keuschheit und Männlichkeit in Betracht. Jede Bekleidung oder jeder Schmuck, die mit der Erlangung, Erhaltung und Entwicklung dieser Eigenschaften unvereinbar sind, werden vom Islâm verboten. Kleidungsmaterialien und Bekleidungsarten, die zu Arroganz, falschem Stolz und Eitelkeit animieren könnten, sind strengstens untersagt. Das Gleiche gilt für Schmuck, die die Moralität des Mannes schwächen oder dessen Männlichkeit untergraben könnte. Der Mann sollte seiner männlichen Veranlagung, die Allâh für ihn ausgewählt hat, treu bleiben und sich von allen Dingen fernhalten, die seinen Charakter schwächen oder gefährden könnten. Aus diesem Grund ermahnt der Islâm den Mann, bestimmte Kleidungsmaterialien, wie beispielsweise reine Seide, und bestimmte Edelmetalle, wie beispielsweise Gold, nicht als Schmuck zu verwenden. Dies sind Dinge, die einzig der weiblichen Natur entsprechen. Die Schönheit des Mannes besteht nicht darin, Edelsteine zu tragen oder sich in Kleidung aus reiner Naturseide zu zeigen, sondern vielmehr in hoher Moral, guter Veranlagung und vernünftigem Verhalten.

Auch wenn der Islâm der Frau erlaubt, Dinge zu benutzen, die dem Mann verboten sind und die einzig zur weiblichen Natur passen, so lässt er die Frau nicht freizügig oder uneingeschränkt herumlaufen. Er erlaubt ihr die Dinge, die ihrer Natur entsprechen, und warnt sie gleichzeitig vor allen Dingen, die diese Natur beleidigen oder erschüttern könnten. Die Art und Weise des Kleidens, Schmückens, Laufens und selbst des Blickens von Frauen ist eine sehr heikle Angelegenheit, auf die der Islâm ein besonderes Augenmerk legt. Der islâmische Weitblick konzentriert sich in diesem Zusammenhang auf das Allgemeinwohl der Frau. Der Islâm empfiehlt sowohl dem Mann als auch der Frau Dinge an, um speziell der Frau dabei zu helfen, ihre Würde und Keuschheit zu wahren und zu entwickeln und sie gleichzeitig davor zu schützen, der Gegenstand von unnützem Geschwätz oder bösartigen Gerüchten und verdächtigenden Gedanken zu werden. Die Empfehlungen werden in folgenden Qurân-Versen vermittelt:

Sag zu den gläubigen Männern, sie sollen ihre Blicke senken und ihre Scham hüten. Das ist lauterer für sie. Gewiss, Allâh ist Kundig dessen, was sie machen. Und sag zu den gläubigen Frauen, sie sollen ihre Blicke senken und ihre Scham hüten, ihren Schmuck nicht offen zeigen, außer dem, was (sonst) sichtbar ist. Und sie sollen ihre Kopftücher auf den Brustschlitz ihres Gewandes schlagen und ihren Schmuck nicht offen zeigen, außer ihren Ehegatten, ihren Vätern, den Vätern ihrer Ehegatten, ihren Söhnen, den Söhnen ihrer Ehegatten, ihren Brüdern, den Söhnen ihrer Brüder und den Söhnen ihrer Schwestern, ihren Frauen (d.h.: den Frauen, mit denen sie Umgang pflegen.), denen, die ihre rechte Hand besitzt, den männlichen Gefolgsleuten, die keinen (Geschlechts)trieb (mehr) haben, den Kindern, die auf die Blöße der Frauen (noch) nicht aufmerksam geworden sind. Und sie sollen ihre Füße nicht aneinanderschlagen, damit (nicht) bekannt wird, was sie von ihrem Schmuck verborgen tragen. Wendet euch alle reumütig Allâh zu, ihr Gläubigen, auf dass es euch wohl ergehen möge! (Sûra 24:30-31).

Der Islâm ist äußerst sensibel hinsichtlich der Art und Weise des Bekleidens und Schmückens. Er macht es kristallklar, dass sowohl Männer als auch Frauen sich auf ihre jeweilige Natur beschränken sollten, um ihre natürlichen Instinkte zu wahren und sie mit Bescheidenheit und hoher Moral zu unterstützen. Es ist überliefert, dass der Prophet Muhammad sagte, dass Allâh jene Männer verdammt, die sich wie Frauen verhalten oder agieren, und jene Frauen, die sich wie Männer verhalten oder agieren. Dennoch sollte beachtet werden, dass der Islâm hinsichtlich unbedenklicher oder ordnungsmäßiger Kleidungs- und Schmuckstücke keine Einschränkungen macht! Im Qurân werden diese Dinge sogar die guten Dinge aus der Versorgung Allâhs genannt und diejenigen getadelt, die sie als verboten betrachten. (siehe Sûra 7:32-33).

Sport und Unterhaltung

Erfreulicherweise ist festzustellen, dass die meisten islâmischen Anbetungshandlungen, wie Gebete, Fasten und Haddsch sportliche Charakteristika aufweisen, obwohl sie im Grunde und von Natur aus spirituellen Zwecken zugedacht sind. Doch wer könnte das ständige Zusammenspiel zwischen Körper und Moral des Menschen leugnen? Dennoch ist dies nicht alles, was der Islâm zum Thema Sport und Unterhaltung zu sagen hat. Der Islâm ermutigt und lädt zu allem ein, was vernünftiges Denken auslöst oder den Verstand stärkend auffrischt und den Körper wiederbelebt, damit der Mensch in Form bleibt. Dies gilt, solange keine Sünde davon ausgeht oder darin enthalten ist und es keinen Schaden oder Verzug verursacht und an der Erfüllung anderer Pflichten hindert. Der allgemeine Grundsatz in dieser Angelegenheit ist die Aussage des Propheten, dass alle Gläubigen gute Eigenschaften besitzen, jedoch der Starke besser als der Schwache ist. Darüber hinaus wird berichtet, dass er jene Sport- und Unterhaltungsarten genehmigte, durch die eine beständige Physis aufgebaut und die Moral gestärkt wird.

Es ist ein bedauerlicher Fehler, mit Sport und Unterhaltung Angelegenheiten zu verbinden, die nicht wirklich sportlich oder unterhaltend sind. Einige Leute betrachten Glücksspiel und Trinken als Sport und Unterhaltung. Dies entspricht jedoch nicht dem Standpunkt des Islâm. Das Leben ist lebenswert und wurde uns zu einem bestimmten Zweck gewährt. Niemand sollte es missbrauchen, indem er es unmoralisch oder völlig abhängig von Glück und Zufall werden lässt! Demnach stellt es keinen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte des Menschen oder keine Verletzung von ihnen dar, wenn der Islâm seinen religiösen Ansatz ausdehnt und das Leben an sich in seinen äußerst persönlichen Aspekten gestaltet. Da das Leben das wertvollste Gut des Menschen ist und für edle Zwecke bestimmt wurde, zeigt der Islâm dem Menschen den Weg wie er es korrekt und angenehm führt. Zu den hierbei zu treffenden Maßnahmen gehört die Unterbindung des Glücksspiels, das eher Anspannung verursacht als diese zu reduzieren. Das Leben von Glück und reinem Zufall abhängig zu machen, stellt eine gravierende Schmähung desselben dar. Das eigene Schicksal dem närrischen Rad der Spiele anzuvertrauen und die eigenen Fähigkeiten in absolut unvorhersehbare Spielzüge auf einem Spieltisch zu investieren, ist eine Abweichung vom normalen Lebensverlauf. Um den Menschen vor all diesen unnötigen psychischen Belastungen und Nervenzerrüttungen zu bewahren und es ihm zu ermöglichen, sowohl hinsichtlich der Möglichkeiten als auch der Ziele ein natürliches Leben zu führen, hat der Islâm jede Form und Art von Glücksspiel verboten.

Gleichermaßen stellt es ein schändliches Zurückweichen vor der Realität und einen unverantwortlichen Affront gegen die höchste Eigenschaft des Menschen, sprich gegen die Verstandeskraft dar, sich in den engen Strängen der Vergiftung zu verfangen oder sich in den grauenhaften Strudel des Alkohols treiben zu lassen. Die Gefahren und Tragödien durch Trunkenheit sind zu offensichtlich, um sie näher ausführen zu müssen. Ihretwegen verlieren täglich viele Menschen ihr Leben. Viele Familien werden auf Grund dieser drohenden Gefahr zerrüttet. Viele Milliarden Dollar werden jährlich in der Trinkrinne verschlungen. Unzählige Türen verschließen sich auf Grund des Elends und des Unglücks, das aus den Trinkgewohnheiten hervorgeht. Neben der Zerstörung der Gesundheit, der negativen Beeinflussung des Verstandes, der Dumpfheit der Seele, der Abschöpfung von Besitz, der Zerrüttung von Familien, der Verletzung der Menschenwürde, der Sabotage der Moral und dem demütigenden Zurückweichen vor der Realität, ist jeder der sogenannten Gesellschaftstrinker ein hochpotenzieller Alkoholiker. Der Islâm kann diese Bedrohungen nicht dulden oder den Menschen den eigentlichen Sinn des Lebens auf diese tragische Weise nicht schmähen lassen. Aus diesem Grund verbindet der Islâm Glücksspiel und Trinken nicht mit gutem Sport und wohltuender Unterhaltung. Stattdessen verbannt er sie ein für alle Mal. Um den Standpunkt des Islâm in diesem Zusammenhang zu verstehen, muss man sich lediglich bei einem beliebigen Nachrichtenmedium erkundigen, einen beliebigen Arztbericht lesen, eine beliebige soziale Einrichtung besuchen oder einen beliebigen Gerichtsprozess verfolgen. Von all den qualvollen sozialen Problemen ist der Alkoholismus bei Weitem das gravierendste. Mehr als eine halbe Million Amerikaner werden jährlich zu Alkoholikern. Jährlich ist jeder Zehnte bis Zwölfte, der seinen ersten Drink zu sich nimmt, dazu bestimmt, ein Alkoholiker zu werden. All diese schmerzhaften Tragödien und realen Verluste sprechen eine wesentlich deutlichere Sprache als jegliche theologischen oder gelehrigen Argumente.

Das Praktizieren des Islâm im Alltag - Teil 2
Das Praktizieren des Islâm im Alltag - Teil 4

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