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Ratschläge an eine Frau, die heiraten möchte und keine Möglichkeit dazu findet

Frage

Ich bin eine religiöse junge Frau. Der Lobpreis gebührt Allâh! Ich faste freiwillig, bete freiwillige Gebete, sehe nicht fern, trage beim Verlassen des Hauses den islâmischen Hidschâb, entblöße mich nicht vor zum Heiraten erlaubten Männern und beeile mich immer mit der Verrichtung guter Taten und dem einladenden Aufrufen zum Islâm. Ich bete nachts freiwillige Gebete und lese den Qurân ungefähr zweimal im Monat ganz. Der Lobpreis gebührt Allâh! Mein Problem ist nun, dass ich sehr an Männern hänge. Ich möchte heiraten, um mich zu schützen. Allerdings vermasselte meine Familie mir verschiedene Gelegenheiten zum Heiraten. Nun bin ich 30 Jahre alt und habe das Bedürfnis zu heiraten und eine glückliche Familie im Schutz des Islâms zu gründen. Ich bemühe mich stets, nicht in Sünden zu verfallen, kann mich jedoch nicht beherrschen. Ich habe alles ausprobiert, jedoch ohne Erfolg. Ich fürchte mich vor Allâhs Zorn. Die einzige Lösung für mein Problem ist die Heirat. Allerdings bin ich mittlerweile alt geworden und tatsächliche Gelegenheiten zum Heiraten gibt es nur noch wenige oder fast keine. Bitte helfen Sie mir! Mögen Sie dafür mit Allâhs Erlaubnis belohnt werden!

Antwort

Der Lobpreis gebührt Allâh und möge Allâh Seinen Gesandten sowie dessen Familie und Gefährten in Ehren halten und ihnen Wohlergehen schenken!

Wir bitten Allâh den Hocherhabenen darum, uns und die fragende Schwester von jeder Bedrängnis zu befreien, und unsere Bedürfnisse zu befriedigen. Er ist wahrhaftig freigiebig und großherzig. Wir raten der Schwester verschiedene Angelegenheiten:

Erstens: Sie sollte dankbar für die Gnadenerweise Allâhs des Allmächtigen und Majestätischen ihr gegenüber sein, da Er sie zum Glauben rechtgeleitet und ihr die Wohltat der Redlichkeit erwiesen hat. Dies ist die größte Gnade, die Dankbarkeit verdient und die viele Menschen übersehen.

Zweitens: Sie sollte nicht verzweifeln und nicht die Hoffnung auf die Barmherzigkeit Allâhs des Allmächtigen und Majestätischen verlieren! Denn Allâh der Allmächtige und Majestätische ist wahrhaftig zu allem, was Er will, imstande. Als die Engel zu Abraham kamen, um ihm die frohe Nachricht zu bringen, dass ihm ein Kind geboren werde, sagte er zu ihnen: „: ‚Ihr verkündet (es) mir, obwohl mir das hohe Alter widerfahren ist! Was verkündet ihr mir denn da?‘ Sie sagten: ‚Wir verkünden (es) dir der Wahrheit entsprechend. So gehöre nicht zu denen, die die Hoffnung verlieren.‘ Er sagte: ‚Wer verliert die Hoffnung auf die Barmherzigkeit seines Herrn außer den Irregehenden?‘“ (Sûra 15:54-56). Vielmehr sollte sie das Beste von Allâh erwarten, den Hocherhabenen fleißig darum bitten und sich Ihm mit verschiedenen rechtschaffenen Taten annähern. Denn möglicherweise erfolgt die Befreiung zum Zeitpunkt des Hoffnungsverlusts und der Verzweiflung des Menschen, wie der Dichter sagt: „Sie (die Bedrängnis) wurde beklemmend, und als ihre Fesseln sich hartnäckig hielten, kam die Befreiung, zu einem Zeitpunkt, an dem ich sie nicht erwartete.“

Drittens: Sie sollte die Heimsuchung und Prüfung standhaft ertragen. Denn Allâh der Allmächtige und Majestätische prüft den Menschen, um zu sehen, wie standhaft dieser ist. Möglicherweise erfolgt die Prüfung in der Form, dass einen ein Schaden oder etwas Verabscheutes trifft, und möglicherweise in der Form, dass man etwas Geliebtes verliert. Der Mensch muss in beiden Fällen standhaft bleiben. Allâh ist mit den Standhaften. Dieses Beisein (Allâhs) erfordert Liebe, Hilfe und Unterstützung. Wir bitten Allâh den Allmächtigen und Majestätischen, uns und unserer Schwester diese Standhaftigkeit zu gewähren. Der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Niemandem wurde ein für ihn besseres und umfassenderes Geschenk gewährt als Standhaftigkeit.“

Viertens: Die Schwester sollte wissen, dass das gesamte Diesseits und alles, was es an Unannehmlichkeit oder Annehmlichkeit enthält, nicht einmal einem einzigen Augenblick des Jenseits gleichkommen! Der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Der wohlhabendste Erdenbewohner, der zu den Bewohnern des Höllenfeuers zählt, wird herbeigebracht und einmal ganz kurz in das Höllenfeuer gesteckt. Dann fragt Allâh ihn: »O Mein anbetend Dienender, hast du jemals eine Annehmlichkeit erlebt?« Hierauf antwortet er: »Nein, o Herr! Ich habe niemals eine Annehmlichkeit erlebt!« Auch der am meisten geplagte Erdenbewohner, der zu den Paradiesbewohnern zählt, wird herbeigebracht und einmal ganz kurz in das Paradies gesteckt. Dann fragt Allah ihn: »O Mein anbetend Dienender, hast du jemals ein Leid erlebt?« Hierauf antwortet er: »Nein, o Herr! Ich habe niemals ein Leid erlebt!«“

Die Schwester sollte sich diese Augenblicke vor Augen halten, sich vor den Irreführungen des Satans in Acht nehmen und sich davor hüten, in sündigen Ungehorsam gegenüber Allâh dem Allmächtigen und Majestätischen zu fallen! Vielleicht wird sie ja schon bald sterben. Wenn der Mensch ein Wohltäter ist, vergeht das Diesseits mit dessen Schmerzen und er zieht unverzüglich in die Annehmlichkeit des ewigen Jenseits ein. Wir bitten Allâh, uns dies zu gewähren!

Fünftens: Die Schwester sollte ihre Zeit mit Angelegenheiten nutzen, die ihr sowohl im Diesseits als auch im Jenseits von Vorteil sind, um den Selbstgesprächen der Seele und den Einflüsterungen des Satans keine Zeit zu geben. Der Dichter sagt: „Die Jugend, die Freizeit und das Reichtum sind wahrhaftig ein Übel für den Menschen, und was für ein Übel!“

Dies ist alles, was wir der Schwester sagen können. Alles, was wir tun können, ist Bittgebete für sie zu verrichten. Wir bitten Allâh den Allmächtigen und Majestätischen darum, uns und sie zu festigen, unsere Angelegenheiten zu regeln sowie für uns das Jenseits und das Diesseits angenehm zu gestalten.

Und Allâh weiß es am besten!

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