Thomas Irving (Kanada) - Sozialarbeiter

29/06/2011| IslamWeb

Beim Versuch, meine Bekehrung zum Islam zu erklären, möchte ich auf meine persönlichen Erfahrungen hinweisen, die ich vor und nach dem ersten Kontakt mit seinen Idealen machte. Es geht mir dabei nicht besonders darum, nur eine Geschichte zu erzählen, sondern es liegt mir eher daran, zu zeigen, wie der Gedanke von tausenden von anderen jungen Kanadiern und Amerikanern sich entwickelt und an der Gelegenheit, eine wirkungsvolle islamische Propaganda zu betreiben.

 
Ich kann mich erinnern, mich als kleines Kind für die Interpretationen von Jesus‘ Leben begeistert zu haben, aber ich kann indessen nicht behaupten, je ein echter, überzeugter Christ gewesen zu sein. Anstatt die hübschen biblischen Geschichten in mir aufzunehmen, begann ich mich zu fragen, warum so viele auf der Welt „Heiden“ genannt wurden, warum die Christen und die Juden sich über dieselbe Bibel uneinig waren, warum die Ungläubigen verurteilt wurden, auch wenn es nicht ihre Schuld war, und warum sie genauso wie die selbsternannten „höheren“ Nationen Frömmigkeit ausüben konnten.
 
Ich erinnere mich besonders an die Rückkehr eines Missionars von Indien, der berichtete, wie verstockt die Muslime an ihrer Religion festhielten; dies war meine erste Begegnung mit dem Islam, und das erweckte in mir eine unbewusste Bewunderung für ihre Standhaftigkeit und Treue zu ihrem Glauben, und den Wunsch, mehr über diese „bösen“ Leute zu erfahren.
 
In meinem Jahreskurs über orientalische Literatur erfuhr ich vom Verlauf des menschlichen Gedankens in seinem Bemühen, sein Verständnis von Gott zu perfektionieren. Jesus hatte die Lehre eines liebenden Gottes kulminiert. Diese Idee ging verloren in einer Wolke aus liturgischen Knittelversen und atavistischem Aberglauben, die wohlwollende, gnädige Gottheit wurde in den Schatten gestellt von einem unversöhnlichen Oberherren, der nur durch einen Mittelmann erreicht werden konnte. Es brauchte jemanden, der die Menschen zurückführte zum Brunnen der Wahrheit mit seinem klaren Hauptstrom des Einen Gottes.
 
Europa befand sich immer noch im Halb-Barbarentum, ausgelöst durch die Völkerwanderung und die Auslöschung der klassischen Kultur durch engstirniges Kirchentum. Der Osten war das logische Zentrum göttlicher Eingebung, und hier trat Muhammad ( möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken ) sieben Jahrhunderte nach Jesus hervor, als christliches Heidentum in Europa fest verwurzelt war, und rationelles Denken, außer der göttlichen Eingebung, immer noch neun Jahrhunderte entfernt war.
 

Zuletzt war ich fähig, Muhammad als Gesandten Gottes zu akzeptieren; erstens, weil er nötig war; zweitens, weil ich durch unabhängig voneinander geführten Überlegungen zu demselben Schluss gekommen bin und drittens, neben den beiden erstgenannten Gründen, weil die Erkenntnis der göttlichen Eigenschaft des Edlen Qurâns und der Lehren des Propheten klar über mich gekommen ist.

www.islamweb.net