Zahl der Raka'ât beim Tarâwîh-Gebet

27/07/2010| IslamWeb

Von Âischa  möge Allah mit ihr zufrieden sein wurde berichtet, dass diese sagte: „Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken betete nie – sei es nun im Ramadân oder in den anderen Monaten – mehr als elf Rak´a (in der Nacht). Er betete zuerst vier – frag jedoch nicht, wie schön und lang sie waren! –, danach betete er vier – und frag nicht, wie schön und lang sie waren! –, danach betete er drei. Ich fragte: «O Gesandter Allâhs, schläfst du, bevor du das Witr-Gebet verrichtest?» Darauf entgegnete er: „O ´Âischa, meine Augen schlafen, doch mein Herz schläft nicht.“ Überliefert von Al-Buchârî (1096) und Muslim (738).

 
In einer anderen Überlieferung heißt es: „Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken betete in der Nacht 13 Rak´a, darunter eine als Witr-Gebet und zwei Rak´a vor dem Morgengebet.“ Überliefert von Al-Buchârî (1089) und Muslim (738).
 
Von Masrûq  Allah   erbarme sich seiner wurde berichtet: „Ich fragte Âischa  möge Allah mit ihr zufrieden sein über das Gebet des Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken in der Nacht, worauf sie sagte: «Es waren sieben, neun oder elf Rak´a ohne die zwei Rak´a vor dem Morgengebet.»“ Überliefert von Al-Buchârî (1088).
 
Von Ibn Abbâs  möge Allah mit beiden zufrieden sein wurde berichtet, dass dieser sagte: „Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken pflegte nachts 13 Rak´a zu verrichten.“ Überliefert von Al-Buchârî (1087) und Muslim (764).
 
Nützliches und Lehrreiches
 
1. Die Zahl der Gebete des Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken in der Nacht waren im Ramadân und außerhalb von Ramadân gleich.
 
2. Die Augen der Gesandten schlafen, jedoch nicht ihre Herzen, deswegen sind ihre Traumgesichter auch wahr. Dies gehört zu den Besonderheiten der Propheten (Friede sei auf ihnen)
 
3. Die Gelehrten sind sich darüber einig, dass zusätzliche Gebete in der Nacht – im Ramadân oder außerhalb – Sunna sind, deren Zahl indes nicht genau festgelegt wurde. Wer will, steht länger und betet dafür weniger Raka’ât. Und wer will, steht kürzer und vermehrt die Zahl seiner Raka‘ât.
 
4. Beim Gebet in der Nacht ist es Sunna des Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken , lange zu rezitieren, sich lange zu verbeugen und niederzuwerfen und nicht mehr als elf Rak´a in der Nacht zu verrichten. Dies ist besser, als das Rezitieren zu verkürzen und dafür viele Raka´ât zu beten.
 
5. Den erwähnten Hadîthen entnehmen wir, dass der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken manchmal mehr als elf Rak´a betete, wie zum Beispiel dreizehn oder auch weniger, wie sieben oder neun. Jedoch sprach Âischa  möge Allah mit ihr zufrieden sein über die Zahl, die er gewöhnlich und beständig verrichtete, nämlich elf Rak´a.
 
6. Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken verrichtete den Gruß am Gebetsende nach jeden zwei Rak´a und es widerspricht der Sunna, die er pflegte, vier oder mehr Raka´ât hintereinander mit einem Gruß zu verrichten. Der Beweis dafür ist die Aussage Âischas  möge Allah mit ihr zufrieden sein, die das Nachtgebet des Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken beschreibt, indem sie sagt: „Er spricht den Gruß zwischen jeder zweiten Rak´a und verrichtet das Witr-Gebet mit einer Rak´a.“ Überliefert von Muslim (736).
 
Des Weiteren sagte der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken : „Das Nachtgebet ist eine Zweiheit.“ Überliefert von Al-Buchârî (946) und Muslim (749), Dies bezieht sich jedoch nicht auf das Witr-Gebet. Der Muslim darf das Witr-Gebet mit drei oder fünf Raka´ât verrichten und bleibt nur bei der letzten Rak´a sitzen, wie es Âischa  möge Allah mit ihr zufrieden sein in einem Hadîth erwähnte, als sie sagte: „Allâhs Gesandter  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken betete nachts dreizehn Rak´a, und davon betete er fünf als Witr, bei denen er nur am Ende der letzten Rak´a sitzenblieb.“Überliefert von Muslim (737).
 
7. Es gehörte zur Vorgehensweise der Prophetengefährten und der nachfolgenden Generation, die in Madîna lebten, das Tarâwîh-Gebet so lange zu beten, wie es Abdurrahmân ibn Hurmuz  möge Allah mit ihm zufrieden sein aus der Nachfolgegeneration erwähnte.

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