Ramadān: Eine Gelegenheit für Jugendliche - Teil 2

28/07/2011| IslamWeb

Lieber Jugendlicher! Die Händler dieser Welt scheuen keine Mühe und keinen Aufwand, um irgendeine Gelegenheit zu nutzen und irgendeinen Weg einzuschlagen, der ihnen reichliche Gewinne bringt. Wieso handelst du dann nicht mit Allâh, indem du um die Anbetungshandlungen und rechtschaffenen Taten wetteiferst, um einen immensen Gewinn und eine beträchtliche Belohnung von Ihm, dem Allmächtigen, zu erhalten?

 
Lieber Jugendlicher, der Ramadân ist eine der besten Gelegenheiten, die man bestmöglich nutzen soll! Es geht um eine Gelegenheit, worauf sich die in Ehrfurcht gegenüber Allâh Demütigen vorbereiten und die sich die Wachsamen nicht entgehen lassen. Es ist nämlich der Monat der Vergebung, Gewinnung des Paradieses und die Freilassung aus dem Höllenfeuer für jeden, dessen Herz gesund bleibt, dessen Körperglieder rechtschaffen bleiben und der seine Zeit nicht für Dinge verliert, die ihm schaden oder keinen Nutzen bringen.
 
Lieber Jugendlicher, wir zählen dir einige Angelegenheiten auf, die dir dabei helfen können, die Zeit in diesem Monat zu nutzen und mit guten Taten zu füllen:
 
1. Das Fasten ist eine Anbetungshandlung und keine Tradition: Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: "Wer auch immer im Monat Ramadân aus reinem Glauben und in der Hoffnung auf Allâhs Belohnung fastet, dem werden all seine vergangenen Sünden vergeben." (Überliefert von Al-Buchârî und Muslim). Seine Aussage "aus reinem Glauben" bedeutet: Im Glauben an Allâh und an die Belohnung, die Er für die Fastenden vorbereitet hat. Und seine Aussage "in der Hoffnung auf Allâhs Belohnung" bedeutet: Dass man die Belohnung von Allâh erwartet und dem Fasten weder Augendienerei noch Ruf beimengt oder dafür weder Entgelt noch Ruhm erwartet.
 
2. Der Ramadân ist eine Gabe, für die man sich bedanken muss: Lieber Jugendlicher, denke über diejenigen nach, die der Tod ereilt hat, bevor der Monat Ramadân begonnen hat! Ihre Werke haben aufgehört und ihre Bücher sind geschlossen, so dass sie nicht einmal eine einzige Wohltat oder etwas Gutes vollbringen können, egal wie leicht es sein mag. Lieber Jugendlicher, dein Leben hat Allâh jedoch verlängert, so dass du diesen großartigen Monat erleben kannst, und Er ebnete dir den Weg, um diese Wohltat und Belohnungen zu erlangen. Bei Allâh, dies ist eine sehr große Gabe, wofür man sich bedanken und Allâh den Hocherhabenen lobpreisen muss, weil Er sie einem bietet!
 
3. Der Schlaf und das Wachsein: Lieber Jugendlicher, wenn du die Tage des Ramadân im Schlaf und dessen Nächte mit unnützen Dingen und Spielen verbringst, verwehrst du dir die Belohnung des Fastens und des nächtlichen Gebets und verlässt den Monat mit leeren Händen. Bei Allâh, es sind gezählte Tage und besondere Nächte! Denn so schnell sie beginnen, verabschieden sie sich auch. So strenge dich darin an, möge Allâh dich segnen, Gehorsam und Anbetungshandlungen zu leisten, um morgen Freude und Glückseligkeit zu gewinnen! Wehe dir, dass der Monat dich erreicht, während du unachtsam bist, denn der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: "Jeder, den der Monat Ramadân erreicht, und dieser vergeht, ohne dass ihm seine Sünden vergeben werden, befindet sich im Verlust." (Überliefert von At-Tirmidhî und Al-Hâkim, von Al-Albânî als authentisch eingestuft).
 
4. Die Qurân-Rezitation: Der Ramadân ist der Monat des Qurân. Wenn der Monat Ramadân anbrach, pflegten die rechtschaffenen Vorfahren sich um die Rezitation des Qurân zu bemühen und gaben der Rezitation den Vorrang vor jeder anderen Anbetungshandlung. Es wurde über einige von ihnen sogar überliefert, dass sie jede Nacht den Qurân vollständig zu rezitieren pflegten. So strenge dich an, möge Allâh dich segnen, in diesem Monat vermehrt den Quran zu rezitieren, indem du ihn langsam, mit schöner Stimme, in Nachsinnen und Demut liest und möglichst die Regeln der Quran-Rezitation dabei einhältst!
 
5. Das nächtliche freiwillige rituelle Gebet: Das nächtliche freiwillige Gebet ist außerhalb des Ramadân eine regelmäßig praktizierte Sunna, die während des Ramadân an Gewissheit zunimmt. Es ist das Tarâwîh-Gebet, das die Muslime in den Moscheen verrichten. Man sollte sich anstrengen, dieses vollständig mit dem Imâm zu verrichten. Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: "Wer das Gebet in Gemeinschaft verrichtet, bis der Imâm das Gebet beendet, wird belohnt, wie wenn er die Nacht betend verbracht hätte." (Überliefert von Abû Dâwûd, An-Nasâî, At-Tirmidhî und Ibn Mâdscha. At-Tirmidhî stufte den Hadîth als authentisch ein.)
 
6. Almosen-Geben: Almosen-Geben birgt während des Ramadân Vorteile und Tugenden in sich, wie es in den übrigen Monaten nicht der Fall ist. Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken ) war im Ramadân im Geben großzügiger als der unaufhaltbare Wind. So strenge dich an, in diesem Monat von dem, was du hast, Almosen zu geben!
 
7. Speisen der Fastenden: Streng dich an, Fastende, Arme und Bedürftige zu speisen! Er  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: "Wer einen Fastenden speist, erhält dieselbe Belohnung wie der Fastende." (Überliefert von Ahmad und At-Tirmidhî und von At-Tirmidhî als authentisch eingestuft.)
 
8. Verweilen in den Moscheen: Die allerbesten Orte der Erde sind die Moscheen, so strenge dich an, die Gemeinschaftsgebete in der Moschee zu verrichten und auf das nächste Gebet in der Moschee zu warten! Unterlass keine freiwilligen Gebete, weil sie die Mängel beim Verrichten der Pflichtgebete beseitigen und die Liebe Allâhs entstehen lassen. Allâh der Hocherhabene sagt in einem von Ihm direkt an den Propheten übermittelten Hadîth: "Und Mein anbetend Dienender fährt fort, sich Mir durch die freiwilligen Gebete zu nähern, bis Ich ihn liebe." (Überliefert von Al-Buchârî.)
9. Umra im Ramadân:Die Verrichtung der Umra im Ramadân birgt in sich eine große Vorzüglichkeit. Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: "Eine Umra im Ramadân kommt einem Haddsch gleich." Oder er sagte: ".... einem Hadsch mit mir..." (Überliefert von Al-Buchârî.)
 
10. Die letzten zehn Tage des Ramadân: Lieber Jugendlicher, gib Acht darauf, dass deine Anstrengungen während der letzten zehn Tage des Ramadân mehr sind als in den Tagen davor! Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken pflegte in den letzten zehn Tagen des Ramadân seine Familienangehörigen zu wecken, die Nacht über wach zu sein und sich mehr als sonst dem anbetenden Dienen mit Ernsthaftigkeit hinzugeben. (Überliefert von Al-Buchârî und Muslim.)
 
11. Laila Al-Qadr – Die Nacht der Bestimmung: Diese Nacht sollte in den letzten zehn Tagen des Ramadân, vor allem in den ungeraden Nächten gesucht werden. So verbringe diese Nächte mit Anbetungshandlungen wie rituellen Gebeten, der Qurân-Rezitation, dem Gedenken Allâhs, Bittgebeten und ähnlichen Anbetungshandlungen! Denn die Belohnung für das anbetende Dienen in dieser Nacht ist höher als die Belohnung für das anbetende Dienen in 1.000 anderen Nächten, unter denen sich Laila Al-Qadr nicht befindet.
 
12. Das Senken des Blickes:Das Senken des Blickes ist eine Anbetungshandlung, die nur noch sehr wenig umgesetzt wird. Wieso belebst du diese großartige Pflicht nicht wieder?
 
13. Das Gedenken Allâhs:Gehöre zu denen, die jederzeit Allâhs gedenken! Denn diejenigen, die Allâhs stets gedenken, gehören sowohl im Diesseits als auch im Jenseits zu den Gewinnern.
 
14. Das Bittgebet:Das Bittgebet stellt de facto eine Anbetungshandlung dar und gilt als Beweis für die Bedürftigkeit des anbetend Dienenden gegenüber Seinem Herrn und dafür, dass er Ihn in jeder Situation braucht. Der Hocherhabene bezeichnet in folgendem Vers das Bittgebet als Anbetungshandlung: "Und euer Herr sagt: »Sprecht zu Mir eure Bittgebete, Ich werde euch erhören! Wahrhaftig! Diejenigen, die hochmütig gegenüber dem anbetenden Dienen zu Mir sind, werden die Hölle als Gedemütigte betreten.«" (Sûra 40:60). Wo also bleibst du, lieber Jugendlicher, mit deinen Bittgebeten?
 
15. Das Sich-Zurückziehen: Es handelt sich um das Verweilen in der Moschee, um sich in Einsamkeit dem anbetenden Dienen zu widmen. Verschwende die Tage und Stunden deines Zurückzuges in die Moschee auf keinen Fall mit Geschwätz und Unsinn, sodass derjenige, der sich nicht in die Moschee zurückzieht, besser ist als du!
 
16. Speis und Trank: Hüte dich auf jeden Fall davor, übermäßig zu essen oder zu trinken, denn dies führt zu Trägheit, Teilnahmslosigkeit und Faulheit im anbetenden Dienen!
 
17. Schlechtigkeiten, die man vermeiden muss: Dass du es schaffst, tagsüber nicht zu rauchen, ist ein Beweis für deine Stärke und Entschlossenheit. Wieso hörst du dann nicht gleich ganz damit auf?
 
- Hüte dich davor, Gesang zu hören, denn er verdirbt das Herz und führt es zu Leichtsinn und verringert die Eifersucht!
 

- Nutze den Ramadân als Gelegenheit dafür, dich aus der Gefangenschaft des Anschauens von Serien, Filmen und unsinnigen Wettbewerben sowie Programmen zu befreien!

- Hüte dich davor, übermäßig zu spaßen und zu lachen, denn dies hinterlässt bei dir ein hartes Herz und Nachlässigkeit im Gedenken Allâhs!
 
- Freunde dich nicht mit schlechten Menschen an, die nichts zu tun haben; denn wenn du dich mit ihnen befreundest, wirst du so wie sie!
 
- Die schlechtesten Orte auf der Erde sind die Einkaufsmärkte. Also hüte dich davor, diese aufzusuchen, wenn es nicht notwendig ist!
 
- Das Zusammenkommen und das Alleinsein mit fremden Frauen (jede Frau, mit der man die Ehe eingehen könnte) gehören zu den größten Ursachen des Übels sowie der Verdorbenheit und der allgemein bekannten Strafen. Also hüte dich davor!
 
- Hüte dich vor den Übeln der Zunge, denn sie verringern die Belohnung des Fastens sehr! Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: "Wer das falsche Wort und dessen tatkräftige Durchsetzung nicht unterlässt, von dem verlangt Allâh nicht, dass er auf sein Essen und Trinken verzichtet." (Überliefert von Al-Buchârî.)
 
Und möge Allâh den Propheten, dessen Familie und Gefährten in Ehren halten und ihnen Wohlergehen schenken!
 
 
Ramadân: Eine Gelegenheit für Jugendliche - Teil 1

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