Ein auf der Erde wandelnder Märtyrer: Talha ibn Ubaidullâh

04/03/2012| IslamWeb

Talha ibn Ubaidullâh  möge Allah mit ihm zufrieden sein ist einer der geehrten Prophetengefährten, über den der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: "Wer einen Märtyrer sehen will, der auf Erde wandelt, der sollte Talha ibn Ubaidullâh  möge Allah mit ihm zufrieden sein anschauen!“ (At-Tirmidhî).

 

Er ist einer der Zehn, denen der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken das Paradies verkündete, einer der acht Ersten, die sich zum Islâm bekannten, und einer der Sechs, die Umar ibn Al-Chattâb auserwählte, um seinen Nachfolger zu wählen.

 

Talha ibn Ubaidullâh  möge Allah mit ihm zufrieden sein fuhr auf einer Geschäftsreise nach Busra in Syrien. Auf dem Markt hörte er einen Mönch in dessen Klause sagen: "Fragt die Teilnehmer dieser Handelsmesse, ob einer von ihnen aus dem sakrosankten Bezirk stammt!“ Talha  möge Allah mit ihm zufrieden sein ging zu ihm und sagte ihm: "Ja, ich komme aus dem sakrosankten Bezirk.“ "Ist Ahmad erschienen?“, fragte der Mönch. "Wer ist Ahmad?“, fragte Talha  möge Allah mit ihm zufrieden sein. "Ibn Abdullâh ibn Abdulmuttalib! Dies ist der Monat, in dem er erscheinen sollte, er ist der letzte aller Propheten. Er wandert aus dem sakrosankten Bezirk zu einem Palmgarten mit einer Basaltebene und einem salzigen Ödland [Madîna] aus. Sei darauf bedacht, dich ihm sofort anzuschließen!“, erwiderte der Mönch.

 

Die Worte des Mönches berührten das Herz Talhas  möge Allah mit ihm zufrieden sein tief, so dass er schnell nach Makka zurückkehrte und dessen Einwohner fragte, ob während seiner Abwesenheit etwas vorgefallen sei. Sie bejahten und sagten: "Der vertrauenswürdige Muhammad behauptet, ein Prophet zu sein und Ibn Abû Quhâfa schloss sich ihm an!“ Talha  möge Allah mit ihm zufrieden sein ging zu Abû Bakr  möge Allah mit ihm zufrieden sein, nahm bei ihm den Islâm an und teilte ihm die Geschichte des Mönches mit. (Ibn Sa’d) Somit war Talha  möge Allah mit ihm zufrieden sein einer derjenigen, die sich als Erste zum Islâm bekannten, und einer der Fünf, die bei Abû Bakr  möge Allah mit ihm zufrieden sein den Islâm annahmen.

 

Trotz seines Reichtums, Vermögens und hohen Ranges im Stamme Quraisch war Talha  möge Allah mit ihm zufrieden sein der Peinigung und Verfolgung der Polytheisten ausgesetzt, weshalb er nach Madîna auswandern musste, sobald der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken die Auswanderung erlaubt hatte. Am Feldzug von Badr beteiligte er sich nicht, weil ihn der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken zuvor mit einer Aufgabe außerhalb von Madîna betraut hatte; als er zurückkehrte, waren die Muslime bereits vom Badr-Feldzug zurückgekehrt. Er war sehr traurig darüber, weil ihm die Belohnung Allâhs entgangen war. Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken teilte ihm daraufhin mit, dass er dieselbe Belohnung erhalte wie jemand, der sich an diesem Feldzug beteiligt hatte. Er gab ihm einen Anteil an der Beute genauso wie den Kämpfern.

 

Talha  möge Allah mit ihm zufrieden sein beteiligte sich dann am Feldzug von Uhud sowie an den nachfolgenden Feldzügen. Doch war der Tag Uhuds ein besonders schwerer Tag. Talha  möge Allah mit ihm zufrieden sein kämpfte so eifrig, dass der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken über ihn sagte: "Talha  möge Allah mit ihm zufrieden sein ist ein Märtyrer, der auf Erden wandelt.“ (Ibn Asâkir).

 

Als die folgende Aussage Allâhs herabgesandt wurde: "Unter den Gläubigen gibt es Männer, die das wahr gemacht haben, wozu sie sich Allâh gegenüber verpflichtet haben. Unter ihnen gibt es manche, die ihr Gelübde erfüllt haben; und unter ihnen gibt es manche, die noch warten. Und sie haben keine Änderung vorgenommen.“ (Sûra 33:23), sagte der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken : "Talha  möge Allah mit ihm zufrieden sein ist einer derjenigen, die ihr Gelübde erfüllt haben.“ (At-Tirmidhî).

 

Als Verwirrung in den Reihen der Muslime ausbrach und sich die Polytheisten um den Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken versammelten und diesen ein jeder töten wollte und sich alle Schwerter, Pfeile und Speere auf den Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken richteten, durchbrach der tapfere Talha  möge Allah mit ihm zufrieden sein die Reihen der Polytheisten bis er zum Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken gelangt war und ihn mit seinem eigenen Körper schützte. Es machte ihn traurig, dass der Eckzahn des Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken ausbrach und sein Kopf verletzt wurde. Er schirmte mit seinem eigenen Körper den Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken gegen die Pfeile und Speere ab und wehrte die Geschosse mit seiner Hand ab, bis sie erlahmte und sein Kopf schwer verletzt wurde. Er trug den Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken auf seinem Rücken und erklomm einen Felsen. Abû Bakr und Abû Ubaida  möge Allah mit ihnen zufrieden sein schlossen sich ihm an. Der Prophet sagte zu ihnen: "Heute hat Talha es sich verdient, o Abû Bakr! Haltet euch an ihn!“ Sie gingen zu ihm und sahen, dass er mit mehr als 70 Stich-, Pfeil- und Speerverletzungen am Körper in einer Grube lag. Einer seiner Finger wurde ihm abgetrennt. (Ibn Sa’d).

 

Immer wenn sich Abû Bakr  möge Allah mit ihm zufrieden sein an den Tag von Uhud erinnerte, sagte er: "Das war der Tag Talhas. Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken hat ihm das Paradies verkündet!“



Talha  möge Allah mit ihm zufrieden sein war so großzügig und freigebig, dass man ihn den gütigen, freigebigen und großzügigen Talha nannte. Man überlieferte, dass er während des Feldzugs von Dhû Qird eine Wasserquelle gekauft hatte und diese dann um Allâhs willen spendete. Dazu sagte der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken : "Du bist Talha, der Freigebige“, und seit diesem Tage nannte man ihn Talha den Freigebigen.

 

Eines Tages bekam er eine Geldsumme aus Hadramaut, die 700.000 betrug. Die ganze Nacht hindurch dachte er darüber nach. Seine Frau fragte ihn: "Was ist mit dir los?“ - "Die ganze Nacht lang dachte ich darüber nach, wie ich mich gegenüber meinem Herrn rechtfertigen soll, dass ich die ganze Nacht über diese Summe im Haus hatte!“, antwortete er. Seine Frau schlug ihm vor, diese Summe unter seinen Freunden und Brüdern zu verteilen. Ihm gefiel der Vorschlag. Am Morgen verteilte er alles, worüber er verfügte, unter den Auswanderern und den Helfern. So führte Talha  möge Allah mit ihm zufrieden sein ein großzügiges Leben.

 

Er nahm mit dem Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken , Abû Bakr, Umar und Uthmân  möge Allah mit ihnen zufrieden sein an den weiteren Feldzügen teil. Es traf ihn sehr, als er den Mord an Uthmân  möge Allah mit ihm zufrieden sein sah. Er beteiligte sich an der Kamelschlacht und forderte dazu auf, den ermordeten Uthmân  möge Allah mit ihm zufrieden sein zu rächen. Er wusste, dass Alî  möge Allah mit ihm zufrieden sein Recht hatte, woraufhin er sich vom Schlachtfeld entfernte. Während dieses Rückzugs wurde er von einem Pfeil getroffen und getötet.

 

Von Alî  möge Allah mit ihm zufrieden sein berichtete man, dass er sagte: "Bei Allâh! Ich hoffe, Uthmân, Talha, Az-Zubair  möge Allah mit ihnen zufrieden sein und ich gehören zu denjenigen, über die Allâh sagt: "Und Wir entfernen, was in ihrer Brust an Groll ist, als Brüder auf Ruhekissen einander gegenüber.“ (Sûra 15:47).

 

Talha  möge Allah mit ihm zufrieden sein heiratete vier Frauen. Jede seiner Frauen war die Schwester einer der Frauen des Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken : Umm Kulthûm bint Abû Bakr war die Schwester Âischas, Hamna bint Dschahsch war die Schwester Zainabs, Al-Fâri’a bint Abû Sufyân war die Schwester Umm Habîbas und Ruqaiya bint Abû Umaiya war die Schwester Umm Salamas  möge Allah mit ihnen zufrieden sein.

 

Er hinterließ neun Söhne und eine Tochter. Vom Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken überlieferte er mehr als 30 Hadîthe.

 

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