Was meint der Islâm über den Zirkus?

27-5-2009 | IslamWeb

Frage:

Ich möchte mich über den Zirkus informieren und wie dieser islâmisch beurteilt wird.

Antwort:

Der Lobpreis ist Allâhs! Möge Allâh Seinen Gesandten in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken!

 

Und nun zur Frage:

 

Im Lateinischen (circus) und Griechischen (kirkos) ist mit dem Wort ‘Zirkus’ Kreis oder Ring gemeint.

 

Den ältesten Zirkus bauten die Römer in ringförmigen Arenen mit ringförmigen Tribünen für die Zuschauer. Dort fanden Wagenrennen, Ringkämpfe und Wettkämpfe zwischen Menschen und wilden Tieren statt.

 

Der Zirkus im modernen Sinne ist ein Ort, den die Leute aufsuchen, um Clowns, Zauberkunststücke und dressierte Tiere anzuschauen. Diese Art von Zirkus ist erst im Jahre 1770 n.Chr gebaut worden, als Phillip Astley (1742-1814) den ersten Zirkus in London gründete.

 

Dies ist ein kurzer Überblick über die Entstehung des Zirkus.

 

Nun stellt sich die Frage, ob es erlaubt oder verboten ist, einen Zirkus zu besuchen?

Der Zirkus enthält meistens Dinge, die islâmisch gesehen verboten sind und daher auch dessen Besuch verbieten.

 

Oft führen Magier Zauberkunststücke vor, um die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf sich zu ziehen. Es ist strikt verboten, bei Zauberkunststücken zuzuschauen und zugegen zu sein.

 

Allâh, der Erhabene, hat die den Allerbarmer anbetend Dienenden folgendermaßen beschrieben: “Und (diejenigen, die keine Falschaussage bezeugen und, wenn sie im Vorbeigehen bei sinnloser Rede,würdevoll weitergehen.” (Sûra 25:72)

 

Zauberei ist eine der größten Lügen und zählt zum abscheulichsten Verbotenen.

Echte Magie gilt als Verleugnung Allâhs, des Allmächtigen. Deshalb ist es nicht erlaubt, ihr zuzuschauen oder beizuwohnen.

 

Im Zirkus gibt es auch Frauen, die ihre Reize offen zeigen, egal ob sie Zuschauerinnen in der gemischten Manege sind oder zum Zirkus gehören, wie etwa Clowns oder Akrobatinnen in enger, die Aura betonenden Kleidung.

 

Im Zirkus gibt es auch Tierkämpfe. At-Tirmidhî berichtete nach einer Aussage von Ibn Abbâs, dass dieser sagte: Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken hat die Anstachelung zwischen Tieren für verboten erklärt.

 

An-Nawawî hat diesen Hadîth in „Al-Madschmû´“ für authentisch erklärt, andere Gelehrte hielten ihn hingegen für schwach.

 

Die Anstachelung zwischen Tieren verursacht dem Tier Schmerzen und ermüdet es sinnlos.

 

Es kann auch sein, dass der Zirkus lange dauert, und man dadurch Gebete oder ein Gebot vernachlässigt.

 

Der Muslim soll seine Zeit nutzen, indem er sich von allem Nutzlosen abwendet. Allâh, der Erhabene, sagt über die Gläubigen: “und denjenigen, die sich von Sinnlosem abwenden,” (Sûra 23:3)

 

Ibn Kathîr sagte: „Es ist hier das Verbotene gemeint. Das umfasst den Polytheismus, die Sünden und die Aussagen und Handlungen, die keinen Nutzen enthalten.“

 

Und Allâh weiß es am besten.

 

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