Grundprinzipien zum Umgang mit Nichtmuslimen

24-1-2021 | IslamWeb

Frage:

Welche Qurānverse gibt es, die uns anleiten und lehren, wie man mit Nichtmuslimen umgehen und sie zum Islām einladen soll? Wie sind diese auszulegen?

Antwort:

Der Lobpreis gebührt Allāh und möge Allāh Seinen Gesandten sowie dessen Familie und Gefährten in Ehren halten und ihnen Wohlergehen schenken!

 

Der Islām hat allgemeine Regeln aufgestellt, wie man zum Islām einlädt und ihn darstellt. Dem Einzelnen ist es freigestellt, wie er zu diesen Methoden gelangt, solange dies nicht mit den grundlegenden Regeln im Widerspruch stehen. Zu den wichtigsten gehören:

1)   Die Einladung zu Allāh geschieht mit Weisheit und schöner Ermahnung. Allāh sagt im Qurān: „Rufe zum Weg deines Herrn mit Weisheit und schöner Ermahnung“ (Sūra 16:125).

2)   Man diskutiert auf die beste Weise. Allāh sagt: „(…) und streite mit ihnen in bester Weise“ (Sūra 16:125; ähnlich 29:46)

3)   Geduld bei Schwierigkeiten. Allāh sagt: „Und ertrage standhaft, was sie sagen, und meide sie auf schöne Weise“ (Sūra 73:10). „(…) gebiete das Rechte und verbiete das Verwerfliche und ertrage standhaft, was dich trifft. Gewiss, dies gehört zur Entschlossenheit (in der Handhabung) der Angelegenheiten“ (Sūra 31:17).

4)   Einsatz nützlicher Methoden, welche Interesse am Islām hervorrufen. Diese dürfen nicht in Widerspruch mit der Scharīa stehen. Dies wäre eine Sünde, denn der Zweck heiligt nicht die Mittel.

5)   Kein Verzweifeln, wenn die Menschen nicht den Îmān und Islām annehmen. Man betet weiter für sie um Rechtleitung und das Gute. Denn dies war die Vorgehensweise der Propheten. Abdullāh ibn Mas’ūd überliefert vom Propheten (möge Allāh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken): „Es ist mir so, als ob ich noch den Propheten (möge Allāh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) vor mir sehe, wie er von einem früheren Propheten berichtet, den sein Volk schlug, bis er blutete; dann habe dieser sich das Blut von der Stirn gewischt und gesagt: ‚Allāh, verzeihe meinem Volk, denn sie wissen nicht, was sie tun.‘“ (Al-Buchārī u.a.; Wortlaut nach diesem).

6)   Man muss über das nötige Scharīa-Wissen verfügen, damit der zum Islām Einladende den Zweifeln der Nichtmuslime und ihren Einwänden begegnen kann.

7)   Man muss den Nichtmuslimen den Islām durch sein Verhalten und Betragen präsentieren, denn eine der Grundlagen der Religion ist guter Umgang. Allāh sagt: „Und Wir bestellten unter ihnen Vorbilder, die (sie) nach Unserem Befehl leiteten, als sie sich standhaft gezeigt hatten und von Unseren Zeichen überzeugt waren“ (Sūra 32:24). Âischa sagte über den Propheten (möge Allāh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken), dass sein Charakter der Qurān war (Ahmad; sahīh nach Al-Arnā’ūt).

 

Und Allāh weiß es am besten!

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