Aufrichtige Zufluchtnahme bei Allâh und rituelle Handlungen halten davon ab außerehelichen Geschlechtsverkehr zu begehen

3-10-2017 | IslamWeb

Frage:

Ich bete und lese den Qurân. Allerdings habe ich einen Schwachpunkt, und zwar den außerehelichen Geschlechtsverkehr. Was also soll ich tun? Ich bitte darum, dass die Antwort nachvollziehbar, auf religiöser Basis erfolgt und meinen einfachen Möglichkeiten entspricht.

Antwort:

Der Lobpreis gebührt Allâh und möge Allâh Seinen Gesandten sowie dessen Familie und Gefährten in Ehren halten und ihnen Wohlergehen schenken!

 

O Bruder, du hast erwähnt, dass du betest und den Qurân liest! Also steckt Gutes in dir. Daher sollst du Zuflucht bei Allâh dem Erhabenen suchen und dich ihm aufrichtig voller Reue zuwenden, damit dein gesamter Zustand gut wird.

 

So lies regelmäßig den Qurân und verrichtete das rituelle Gebet so, dass es zum Wohlgefallen Allâhs des Erhabenen führt! Sei demütig darin, damit es dich vor unmoralischem und verwerflichem Verhalten abhält! Denn Allâh der Erhabene sagt:

„Verlies, was dir vom Buch (als Offenbarung) eingegeben wird, und verrichte das Gebet. Gewiss, das Gebet hält vom Schändlichen und Verwerflichen ab. Und das Gedenken Allâhs ist wahrlich größer. Und Allâh weiß, was ihr macht.“ (Sûra 29:45).

 

Denke tiefgründig über das Offenbarungsbuch Allâhs des Erhabenen nach und über die darin enthaltenen Verheißungen schwerer Pein für diejenigen, die Allâh dem Erhabenen ungehorsam sind und ihrem Begehren folgen! Besonders Menschen, die den unmoralischen Akt des außerehelichen Geschlechtsverkehrs begehen, werden in ihm zurechtgewiesen, drohend gewarnt und als schlecht dargestellt. Allâh der Erhabene sagte: „Und kommt der Unzucht nicht nahe; seht, das ist eine Schändlichkeit und ein übler Weg.“ (Sûra 17:32).

 

Bei der Beschreibung der dem Allerbarmer anbetend Dienenden, also der Gläubigen, sagt Er:

„Und die, welche keinen anderen Gott außer Allâh anrufen und niemanden töten, dessen Leben Allâh unverletzlich gemacht hat – es sei denn, (sie töten) dem Recht nach –, und keine Unzucht begehen: und wer das aber tut, der soll dafür zu büßen haben. Verdoppelt soll ihm die Strafe am Tage der Auferstehung werden, und er soll darin auf ewig in Schmach bleiben, außer denen, die bereuen und glauben und gute Werke tun; denn deren böse Taten wird Allâh in gute umwandeln; und Allâh ist ja Allverzeihend, Barmherzig. Und der, der bereut und Gutes tut, der wendet sich in wahrhafter Reue Allâh zu.“ (Sûra 25:68-71).

 

Wer also diese Verse liest, tiefgründig und aufrichtig darüber nachdenkt und an die Verheißungen wie auch Androhungen Allâhs des Erhabenen glaubt, der wird sich unausweichlich von dieser unmoralischen Tat fernhalten und sich Allâh dem Erhabenen reumütig zuwenden. Daher sagte der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken):

„Wenn jemand Zinâ begeht, ist er im Moment des Zinâ-Begehens nicht (vollkommen) gläubig.“ So steht es bei Al-Buchârî und Muslim nach einer Aussage von Abû Huraira überliefert.

 

Zudem steht unzüchtiges Verhalten im Widerspruch zu einem feinen Charakter und zu Gewissenhaftigkeit. Daher ist im Al-Musnad nach einer Aussage von Abû Umâma  möge Allah mit ihm zufrieden sein:

„Ein junger Mann kam zum Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) und sagte: »O Allâhs Gesandter, erlaube mir, außerehelichen Geschlechtsverkehr auszuüben!« Da drehten sich die Leute zu ihm und schimpften mit ihm. Sie sagten: »Wirst du wohl still sein!« Da sagte er [der Prophet]: »Komm näher!« Da kam er nahe zu ihm und setzte sich. Er [der Prophet] fragte: »Wünschst du es dir für deine Mutter?« Er antwortete: »Nein, bei Allâh« Möge Allâh mich für dich aufopfern lassen!« Er [der Prophet] sagte: »Gleichermaßen wünschen es die Menschen nicht für ihre Mütter.« Dann fragte er: »Wünschst du es dir für deine Tochter?« Er antwortete: »Nein, o Gesandter Allâhs, bei Allâh! Möge Allâh mich für dich aufopfern lassen!« Er [der Prophet] sagte: »Gleichermaßen wünschen es die Menschen nicht für ihre Töchter.« Dann fragte er: »Wünschst du es dir für deine Schwester?« Er antwortete: »Nein, bei Allâh! Möge Allâh mich für dich aufopfern lassen!« Er sagte: »Gleichermaßen wünschen es die Menschen nicht für ihre Schwestern.« Dann fragte er: »Wünschst du es dir für deine Tante väterlicherseits?« Er antwortete: »Nein, bei Allâh! Möge Allâh mich für dich aufopfern lassen!« Er sagte: »Gleichermaßen wünschen es die Menschen nicht für ihre Tanten väterlicherseits.« Dann fragte er: »Wünschst du es dir für deine Tante mütterlicherseits?« Er antwortete: »Nein, bei Allâh! Möge Allâh mich für dich aufopfern lassen!« Er sagte: »Gleichermaßen wünschen es die Menschen nicht für ihre Tanten mütterlicherseits?« Darauf legte er seine Hand auf ihn und sagte: »O Allâh, vergib seine Schuld und läutere sein Herz und festige ihn gegen sein Geschlechtsteil [gegen  außerehelichen Geschlechtsverkehr]!« Daraufhin schenkte dieser junge Mann nichts [Verbotenem] mehr Beachtung.“

 

Und Allâh weiß es am besten!

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