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Reichtum ist wie der Pflanzenwuchs im Frühling – Teil 1

Reichtum ist wie der Pflanzenwuchs im Frühling – Teil 1

Gleichnisse sind ein prophetisches rhetorisches Mittel von großer Wirkung. Sie verbinden verstandesmäßige Konzepte mit der Sinneswahrnehmung, um die Menschen zum Guten anzuleiten und sie vom Schlechten abzuhalten. Zwar mag es solche Vergleiche im Arabischen immer schon gegeben haben, aber die vom Propheten (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) eingesetzten Vergleiche sind wirkungsvoller, prägnanter und nützlicher, da ihm die Gabe der klaren und knappen Ausdrucksweise geschenkt wurde. Er (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) benutzte Gleichnisse für viele Zwecke, u. a. um die Muslime von dem fernzuhalten, was für sie und ihre Religion schädlich ist, so z. B. in folgendem Hadîth:

Es wurde unter Berufung auf Abû Sa‘îd Al-Chudrî (möge Allâh mit ihm zufrieden sein) berichtet, dass der Gesandte Allâhs (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) einmal zu den Menschen sagte: „O ihr Menschen, bei Allâh, ich fürchte für euch nichts als den Schmuck des weltlichen Lebens, den euch Allâh gewähren wird.“ Daraufhin sagte ein Mann: „O Gesandter Allâhs, bringt Gutes Böses hervor?“ Der Gesandte Allâhs (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) schwieg eine Weile und sagte dann: „Was hast du gesagt?“ Er antwortete: „O Gesandter Allâhs, ich sagte: ‚Bringt das Gute Böses hervor?‘“ Der Gesandte Allâhs entgegnete: „Das Gute bringt nichts anderes als das Gute hervor. Aber ist es (d. h. der Schmuck des weltlichen Lebens) wirklich gut? Unter dem, was der Frühling sprießen lässt, gibt es Pflanzen, die diejenigen (Tiere), die sich an ihnen überessen, entweder zum Tode bringen oder sie dem Tod nahe kommen lassen. Das befällt alle außer einem pflanzenfressenden Tier, das isst, bis es satt wird. Dann wendet es sich zur Sonne hin, entleert den Darm, uriniert, käut wieder und dann isst es wieder. Wer also Geld nimmt, auf das er ein Recht hat, so wird es für ihn gesegnet. Wer aber Geld nimmt, ohne dass er darauf ein Recht hat, der ist demjenigen ähnlich, der isst, aber sich nicht sättigt” (Muslim).

Die Frage des Mannes „O Gesandter Allâhs, bringt Gutes etwa Böses hervor?“, bezieht sich auf die Aussage des Gesandten Allâhs (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken): „O ihr Menschen, bei Allâh, ich fürchte für euch nichts als den Schmuck des weltlichen Lebens, den Allâh euch gewähren wird.“ Es ist, als ob der Mann sagen wollte: „Wir erlangen die weltlichen Güter rechtmäßig, wie zum Beispiel Kriegsbeute, die gut (und erlaubt) ist. Wie kann dann Gutes Böses hervorbringen? Daraufhin erklärte ihm der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken), dass zwar das wahrhaft Gute nichts anderes als Gutes hervorbringt, aber die Zierde des weltlichen Lebens anders sei: Sie bringt Fitna (Versuchung), Konkurrenz und Ablenkung von der gebotenen Hingabe an das Jenseits hervor. (zusammengefasst aus An-Nawawîs Erklärung).

In diesem Hadîth stellt der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) zwei Vergleiche auf: Im ersten nennt er jemanden, der Reichtum anhäuft und auf mildtätige Spenden verzichtet. Im zweiten jemanden, der Mäßigkeit übt und von seinem Reichtum spendet.

Der erste Vergleich bezieht sich auf eine Person, die extravagant lebt und weltliche Dinge anhäuft, was ihn schließlich in sein Unglück und seinen Untergang führt. Darauf deutet seine Aussage: „Unter dem, was der Frühling sprießen lässt, gibt es Pflanzen, die diejenigen (Tiere), die sich an ihnen überessen, entweder zum Tode bringen oder sie dem Tod nahe kommen lassen.“ Nach Ibn Battâl ist das Gleichnis folgendermaßen zu verstehen: "Vieh isst gerne von den Frühlingspflanzen, so dass es sich überfrisst und dadurch stirbt oder fast verendet. Der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) verglich jemanden, der weltliche Dinge mit allen Mitteln, ob rechtmäßig oder unrechtmäßig, anhäuft, und der sich weder mit dem begnügt, was seinen Bedürfnissen entspricht, noch es auf rechtmäßige Weise ausgibt, so wie Allâh es vorgesehen hat, mit Vieh: in dem Sinne, dass er durch den Schmuck des weltlichen Lebens in Versuchung geführt wird und daraus sein Untergang resultiert. Er ähnelt jemandem, der sich überfrisst und an Völlerei stirbt. Er verursacht seine eigene Zerstörung durch das, was er als gut und angenehm empfindet. Dieser Vergleich warnt davor, sich dem weltlichen Leben zuzuneigen und den weltlichen Vergnügungen hinterher zu laufen“ (Zitat zusammengefasst).

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