Begann der öffentliche einladende Ruf zum Islâm, als Umar ibn Al-Chattâb (möge Allah mit ihm zufrieden sein) den Islâm angenommen hatte? Fatwâ-Nummer: 175179
- Fatwâ-Datum:19-10-2021
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Ich hörte, dass der öffentliche Ruf zum Islâm am Ende des dritten Jahres nach der Entsendung des Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) begann. Ich hörte außerdem, dass er begann, als Umar ibn Al-Chattâb (möge Allah mit ihm zufrieden sein) den Islâm angenommen hatte. Er nahm den Islâm jedoch im Jahre fünf oder sechs nach der Entsendung des Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) an. Wie passt dies zusammen?
Der Lobpreis gebührt Allâh und möge Allâh Seinen Gesandten sowie dessen Familie und Gefährten in Ehren halten und ihnen Wohlergehen schenken!
Der öffentliche Aufruf zum Islâm begann am Ende des dritten Jahres nach der Entsendung des Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken). Dies ist korrekt. Ibn Ishâq sagte: „Hierauf ordnete Allâh der Allmächtige und Majestätische Seinem Gesandten an, das von Ihm Geoffenbarte öffentlich zu verkünden, die Menschen über Seine Angelegenheit zu informieren und sie dazu einladend aufzurufen. Zwischen der Zeit, in der der Gesandte Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) den Islâm geheim hielt und der Zeit, als Allâh ihn anwies, Seine Religion öffentlich bekanntzumachen, lagen meinen Kenntnissen zufolge drei Jahre nach seiner Entsendung.“
Die Aussage, dass der öffentliche einladende Ruf zum Islâm begann, als Umar den Islâm angenommen hatte, ist falsch. Umar nahm den Islâm im Jahre sechs nach der Entsendung des Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) an. Dies geschah also erst nach der Auswanderung einiger Prophetengefährten ins Abessinische Reich. As-Suhailî schrieb in Ar-Raud Al-Anif: „Ibn Ishâq sagte: ‚Als Amr ibn Al-Âs und Abdullâh ibn Abû Rabî’a zu den Quraisch zurückkamen und nicht das erreicht hatten, was sie von den Gefährten des Gesandten Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) verlangt hatten, der Negus die beiden in einer für sie verhassten Art und Weise zurückgewiesen hatte und Umar ibn Al-Chattâb den Islâm angenommen hatte – er war ein sehr selbstbewusster Mann, den es nicht kümmerte, was hinter seinem Rücken geschah –, wurden die Gefährten des Gesandten Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) durch ihn und auch durch Hamza gestärkt, so dass sie die Quraisch besiegten. Abdullâh ibn Mas’ûd sagte: ‚Bis Umar ibn Al-Chattâb den Islâm annahm, konnten wir nicht an der Ka’ba beten. Als er den Islâm angenommen hatte, bekämpfte er die Quraisch, bis er an der Ka’ba beten konnte. Und wir beteten mit ihm.‘ Umar nahm den Islâm an, nachdem einige Gefährten des Gesandten Allâhs (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) nach Abessinien ausgewandert waren.“
Safî Ar-Rahmân schreibt in Ar-Rahîq Al-Machtûm: „Er nahm im (Monat) Dhû Al-Hiddscha des sechsten Jahres nach Beginn der Prophetenschaft den Islam an – drei Tage nachdem Hamza den Islâm angenommen hatte. Der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) hatte Allâh den Hocherhabenen darum gebeten, dass er den Islâm annimmt. At-Tirmidhî überlieferte einen von ihm als authentisch eingestuften Bericht von Ibn Umar und At-Tabarânî überlieferte, dass Ibn Mas’ûd und Anas berichteten, dass der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: ‚O Allâh, stärke den Islâm durch den Mann, der Dir von diesen beiden lieber ist: Umar ibn Al-Chattâb oder Abû Dschahl Ibn Hischâm!‘ Umar ibn Al-Chattâb war Allâh von beiden lieber.“
Und Allâh weiß es am besten!