Haddsch: Tugenden und Nutzen – Teil 1

1985 1241

Dies ist eine kurze Abhandlung über den Haddsch – seine Tugenden, sein Nutzen und etwas über seine Regelungen.

 
Wann wurde der Haddsch vorgeschrieben?
Gemäß der korrekten Meinung wurde der Haddsch im 9. Jahre nach der Hidschra zur Pflicht erhoben, dem Jahr der Delegationen (Al-Wufûd), in dem die Sûra Âl´Imran geoffenbart wurde, in der Allâh sagt: „Und der Menschen Pflicht gegenüber Allâh ist der Haddsch zum Hause, wer den Weg dorthin ermöglichen kann.“ (Sûra 3:97.)
 
Die Regelung des Haddsch:
Haddsch ist eine verbindliche Pflicht, eine der Elementarpflichten des Islâm. Der Beweis dafür ist der oben erwähnte Qurân-Vers, und es gibt auch einen Beweis in der Sunna, der das Gleiche zu erkennen gibt. Ibn Umar sagte: „Allâhs Gesandter , sagte: Der Islâm ist auf fünferlei aufgebaut: Zu bezeugen, dass es nichts Verehrungswürdiges außer Allâh gibt, und dass Muhammad der Gesandte Allâhs ist; das Gebet zu verrichten; die Zakât zu entrichten, der Haddsch und Ramadân“ (Al-Buchârî und Muslim)
 
Ist der Haddsch sofort verpflichtend?
Ja, er sollte sofort verrichtet werden. Der Beweis dafür ist obiger Qurân-Vers. Man muss im Islâm generell einer Pflicht nachkommen, sobald man die Bedingungen dafür erfüllt. Der Beweis in der Sunna, der dies zu erkennen gibt, lautet wie folgt:
 
a. Abû Huraira sagte: „Allâhs Gesandter hielt eine Ansprache (Chutba) und sagte: „O Leute! Allâh hat euch den Haddsch auferlegt, also verrichtet den Haddsch!“ (Muslim)
 
b. Ibn Abbâs sagte: „Allâhs Gesandter sagte: Wer immer zum Haddsch aufbrechen will, lass ihn eilen dies zu tun, weil er vielleicht krank wird oder einige andere Probleme auftreten könnten!“ (Ibn Mâdschah und Ahmad)
 
Gemäß eines Berichtes, der von Ahmad überliefert ist „Eilt um den Haddsch zu verrichten – das heißt den Pflicht-Haddsch –, weil niemand von euch weiß, was ihm zustoßen könnte!“
 
Diese zwei Berichte stärken einander.
Die Schafiiten sagen, dass der Haddsch hinausgeschoben werden kann, weil der Prophet seinen Haddsch bis zum 10. Jahr nach der Hidschra hinausschob. Aber die Antwort darauf lautet wie folgt:
 
a. Er schob sie nur für ein Jahr hinaus, aber sie sagen, dass sie zeitlich unbegrenzt hinausgeschoben werden kann!
 
b. Er wollte das Haus (die Ka´ba) von den Polytheisten säubern und von denen, die den Haddsch nackt verrichteten.
 
c. Er war beschäftigt mit den Delegationen, die begannen eine nach der anderen nach Madîna zu kommen um den Islâm anzunehmen.
 
 
Es ist verpflichtend den Haddsch einmal im Leben zu verrichten:
Abû Huraira sagte: „Allâhs Gesandter hielt eine Ansprache (Chutba) und sagte: O Leute! Allâh hat euch den Haddsch auferlegt, also verrichtet den Haddsch! Ein Mann fragte: Ist dies jedes Jahr, o Gesandter Allâhs? Er schwieg, bis der Mann es drei Mal gefragt hatte, dann erwiderte er: Wenn ich ja sage, wird es verpflichtend für euch und ihr werdet nicht dazu fähig sein. Dann sagte er: Drängt mich nicht dazu euch mehr zu sagen als das, was ich euch hinterlassen habe, weil diejenigen, die vor euch kamen, zerstört wurden, weil sie zu viele Fragen stellten und sich mit ihren Propheten stritten. Wenn ich euch anweise etwas zu tun, dann tut soviel davon, wie ihr könnt, und wenn ich euch etwas verbiete, dann vermeidet es!“ (Muslim)
 
Die Tugenden des Haddsch:
Es gibt viele Hadîthe, die von den Tugenden des Haddsch sprechen, einschließlich der folgenden:
 
a. Von Abû Huraira wurde berichtet, dass Allâhs Gesandter gefragt wurde, welche Tat die Beste ist. Er sagte: „Der Glaube an Allâh und Seinen Gesandten.“ Er wurde gefragt, was danach kommt. Er sagte: „Dschihâd um Allâhs willen.“ Er wurde gefragt, was danach kommt. Er sagte: „Eine fromm verrichteter Haddsch.“ (Al-Buchârî und Muslim)
 
Ein fromm verrichteter Haddsch bedeutet:
- Er muss mit Geld bezahlt werden, dass aus erlaubten Quellen kommt.
- Jemand muss sich während des Haddsch von allem Bösem, allen Sünden und allem ungerechten Streit fernhalten.
- Jemand sollte alle Riten gemäß der Sunna verrichten.
- Jemand sollte nicht damit prahlen, den Haddsch zu verrichten; er sollte einzig und aufrichtig um Allâhs willen durchgeführt werden.
- Jemand sollte nicht anschließend Taten des Ungehorsams und Sünden verrichten.
 
b. Abû Huraira sagte: „Ich hörte den Propheten sagen: Wer immer den Haddsch um Allâhs willen verrichtet und keinen Geschlechtsverkehr hat, weder Sünde begeht noch ungerecht sich während des Haddsch streitet, wird zurückkommen wie an dem Tag, als seine Mutter ihn gebar.“ (Al-Buchârî und Muslim)
 
c. Abû Huraira möge Allah mit ihm zufrieden sein berichtete, dass der Prophet, sagte: „Die Umra ist eine Sühne für die Zeit, die zwischen ihr und der vorherigen Umra liegt und ein fromm verrichteter Haddsch hat keine geringere Belohnung als das Paradies.“ (Al-Buchârî und Muslim)     
 
d. Â`ischa, die Mutter der Gläubigen , sagte: „Ich fragte: O Gesandter Allâhs, können wir nicht zu den Feldzügen hinausziehen und Dschihâd mit euch kämpfen? Er erwiderte: Aber der beste und schönste Dschihâd ist der Haddsch, ein fromm verrichteter Haddsch. Â`ischa sagte: Ich hörte nie danach auf zum Haddsch aufzubrechen, nachdem ich dies vom Gesandten Allâhs, gehört hatte.“ (Al-Buchârî)
 
e. Amr ibn Al-Âs, sagte: „Allâhs Gesandter sagte: Der Haddsch löscht (an Sünden), was immer vor ihm kam.“ (Muslim)
 
f. Abdullâh ibn Mas´ûd sagte: “Der Gesandte Allâhs sagte: Verrichtet ständig den Haddsch und die Umra, weil sie die Armut und Sünde beseitigen, genauso wie der Blasebalg den Schmutz vom Eisen, Gold und Silber beseitigt.“ (At-Tirmidhî, An-Nasâ`î)
 
g. Ibn Umar berichtet, dass der Prophet sagte: „Wer um Allâhs willen kämpft und der Pilger, der zum Haddsch und zur Umra aufbricht, sind alle Gäste Allâhs. Er ruft sie und sie antworteten; sie fragen Ihn und Er wird ihnen geben.“ (Ibn Mâdschah.)

Haddsch: Tugenden und Nutzen – Teil 2

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