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Haddsch: Eine Botschaft an die Menschheit

Die Zeit der großartigsten spirituellen Reise, der das Herz eines jeden Muslims zugeneigt ist, hat begonnen. Seit über fünftausend Jahren hat der Haddsch als das große Treffen der Menschheit zum intensivsten und ununterbrochenen Gedenken ihres Herrn fortbestanden.

 
Seit über 1.400 Jahren, seit den letzten Lebenstagen des Propheten Muhammad  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken , hat er mit derselben Stimmung und gemäß des göttlichen Willens, des heiligen Verfahrens des Einen, Dessen Ruf man in bescheidener Art und Weise sowie voller Verehrung folgen und preisen sollte, jedes Jahr Erfolg gehabt.
 
Der Entfernte betrachtet ihn als ein immer währendes Wunder, einen ursprünglichen Meilenstein im spirituellen Aufstieg der Menschheit. Jene, die in der Nähe sind, betrachten ihn als wunderbaren Moment, nahezu unbefristet, zeitlos, der ganz allein den müden Glauben verjüngt und das Treffen der wiedergeborenen Herzent und der Gemüter, die sich auf der richtigen Wellenlänge befinden, anregt. Und so ist es für die bereitwilligen Ergebenen, die Muslime – und welch einschneidende Erinnerung an ihre Rolle als Sendboten des Himmels für die Menschheit er für sie darstellt!
 
Gewiss ermuntert und stärkt der Haddsch das Gewissen mit einem tiefgründigen Verbundenheitsgefühl, das bis tief in der menschlichen Vergangenheit gegründet ist, dass es bis zum Propheten Abraham  Frieden sei auf ihm , dessen Frau Hâdschar und dessen ersten Sohn Ismâ'îl  Frieden sei auf ihm zurückreicht, denn Abraham  Frieden sei auf ihm ließ beide allein in der Wüste des unfruchtbaren Tals zurück, in dem sie von Allâh das Wunder des gesegneten Zamzam-Wassers erhielten und ungeduldig auf die Rückkehr des Erzvaters der Propheten warteten.
 
Der Qurân berichtet uns in bemerkenswerter Genauigkeit von der Geschichte Abrahams  Frieden sei auf ihm mit einer beabsichtigten Betonung auf die Begebenheiten, die mit dem Haddsch und dem Aufbau des ältesten Hauses Allâhs,  der Ka’ba, in Zusammenhang stehen. Allâh sagt: „Das erste (Haus, das für die Menschen errichtet wurde, ist wahrhaftig dasjenige in Bakka, als ein gesegnetes und eine Rechtleitung für die Welten.Darin liegen klare Zeichen. Der Standort Abrahams. Und wer es betritt, ist sicher. Und der Menschen Pflicht gegenüber Allâh ist der Haddsch zum Hause, wer den Weg dorthin ermöglichen kann. Und wer Kâfir ist, so ist Allâh wahrhaftig der Geschöpfe unbedürftig.“ (Sûra 3:96-97)
 
Diese Verse zusammen mit jenen in Sûra 2 und 22 des Qurân, die mit dem Propheten Abraham  Frieden sei auf ihm in Verbindung stehen, zeigen, dass die meisten Handlungen, die die Pilger bei ihren Ritualen verrichten müssen, dafür bestimmt sind, Abraham  Frieden sei auf ihm zu Ehren und die geistliche Wirklichkeit hervorzuheben, dass der Glaube an Allâh weder vollständig, noch für Ihn annehmbar sein kann, ohne dass man genau an das glaubt, an was Abraham  Frieden sei auf ihm glaubte, die Kernaussagen, die er lehrte, lernt und für all das eintritt, was er vertrat. Allâh sagt: „Und hierauf haben Wir dir [d.h. Muhammad  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken ] geoffenbart: „Folge dem Glaubensbekenntnis Abrahams als Anhänger des rechten Glaubens, und er gehörte nicht zu den Götzendienern."“ (Sûra 16:123)
 
Deshalb verwendet der Qurân den Begriff „Religion Abrahams“ auf dieselbe Weise wie er das Wort „Islâm“ oder „Ergebenheit“ verwendet, um auf die Religion Allâhs hinzuweisen. Er berichtet uns auch, dass alle Propheten, die von Allâh gesandt wurden – von Noah, Abraham und Moses über Jesus  Frieden sei auf ihnen bis hin zum letzten und abschließenden Gesandten Muhammad  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken , der Menschheit dieselbe grundlegende Botschaft dieser Religion Allâhs überbrachten und sie dazu aufriefen, sich bereitwillig dem selben Einen und Einzigen Gott, Allâh, unserem allmächtigen Schöpfer und barmherzigen Herrn zu ergeben und . Ihm anbetend zu dienen.
 
Tatsächlich weist der Qurân, nachdem er von den Geschichten vieler Propheten Allâhs  Frieden sei auf ihnen und deren Begegnungen mit den Menschen, zu denen Allâh sie sandte, berichtet hat, in  der Sûra „Die Propheten“, auf Folgendes hin: „Gewiss, dies ist eure Gemeinschaft, eine einzige Gemeinschaft, und Ich bin euer Herr; so dient Mir anbetend!“ (Sûra 21:92) Wie wahr und wie real!
 
Allâh ist Einer und die Menschen sind eine Gemeinschaft, in der jedes Individuum eine gerechte und gleichwertige Chance vor Ihm verdient. Warst du dir jemals bewusst, dass diese einfache Gegebenheit von keiner anderen Religion außer dem Islâm bestätigt ist? Keine andere Religion stellt in Wirklichkeit das Schicksal der Leute vor deren Beginn zur Debatte oder weist daraufhin, warum Allâh sie nicht – dementsprechend – mit Rechtleitung, einer Botschaft oder einem Weg versorgt hat, um ewige Freude zu erlangen. Einige beschränken ihre Botschaft sogar auf eine spezielle Volkszugehörigkeit oder Epoche.
 
Der Islâm dagegen erkennt nicht nur die Gleichwertigkeit aller Menschen an, sondern versichert sogar, dass Allâh niemanden rechenschaftspflichtig machen wird, ohne zuerst einen Gesandten geschickt zu haben (vgl. Sûra 17:15). Zudem macht er es zu einem wesentlichen Teil des Glaubens, fest daran zu glauben, dass die Paradiesbewohner auch aus anderen Gläubigen (das heißt Gläubigen vor Beginn des Islâm) bestehen, als aus Muslimen, solange sie wahre Anhänger aller Gesandten und Propheten Allâhs sind.
 
Dies ist einer der Hauptgründe, warum eine beträchtliche Anzahl islamischer Gesetze den Anforderungen an die Anhänger früherer Religionen ähnelt. Außerdem richten sich sehr viele qurânische Gebote an die Menschheit und nicht nur an Muslime.
 
Der Haddsch, die fünfte Elementarpflicht des Gebäudes Islâm ist ein typisches Beispiel dafür.
 
Der Qurân berichtet uns, dass Allâh den Propheten Abraham  Frieden sei auf ihm aufforderte, die Menschen zur Verrichtung des Haddsch aufzurufen. Allâh sagt: „Und rufe unter den Menschen zum Haddsch auf, dass sie zu dir kommen zu Fuß und auf jedem schlanken Reittier (mit jedwedem Transportmittel) aus jedweder fernster Gegend,“ (Sûra 22:27) Dieser Vers beinhaltet die Tatsache, dass all jene, die diesem Ruf folgen, die Gemeinschaft der Gläubigen umfassen – weshalb es für einen Muslim nichts Positiveres gibt als die Verrichtung der ursprünglichen Haddsch-Riten, indem er die Verflechtung mit und die Hingabe zu seiner Beziehung mit dem Rest der Menschheit fühlt.  
 
Darin und im Haddsch-Erlebnis insgesamt liegt eine unwiderlegbare Bestätigung der Wahrheit des Islâm, da es zweifellos die Einheit des Einen Gottes und die Gleichwertigkeit der menschlichen Schöpfung in ihrer Gesamtheit vor Ihm – als Menschheit und Nachkommenschaft Âdams beweist.

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