Haddsch stiftet Nutzen – Teil 2

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Drittens: Verkündung der Gleichheit aller Muslime

Der Haddsch dient der Ablehnung von Rassismus, Nationalismus, Patriotismus, falschen Parteilichkeiten und allen Aufrufen der Dschâhiliyya (Zeit der Unwissenheit), die die Einheit der Umma spalten und zerreißen. Der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Ihr Menschen, euer Herr ist einer. Wahrlich, ein Araber ist einem Nicht-Araber nicht überlegen, und ein Nicht-Araber ist einem Araber nicht überlegen, und ein Weißer ist einem Schwarzen nicht überlegen, und ein Schwarzer ist einem Weißen nicht überlegen, außer durch Gottesfurcht“ (Ahmad in seinem Musnad).

Das einzige von Allâh anerkannte Unterscheidungsmerkmal ist das der Gottesfurcht (Taqwâ): „O ihr Menschen, Wir haben euch ja von einem männlichen und einem weiblichen Wesen erschaffen, und Wir haben euch zu Völkern und Stämmen gemacht, damit ihr einander kennenlernt. Gewiss, der geehrteste von euch bei Allâh ist der gottesfürchtigste von euch“ (Sûra 49:13).

 

 

Viertens: Schutz von Leben, Eigentum und Ehre

Der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte über den Haddsch: „Zweifellos sind euer Blut, Eigentum und eure Ehre unverletzlich (harâm) für andere, genauso wie die Unverletzlichkeit (Hurma) dieses euren Tages in dieser euren Stadt (Mekka) in diesem eurem Monat (Pilgermonat Dhû Al-Hiddscha) bis zu dem Tag, an dem ihr euren Herren treffen werdet” (Al-Buchârî). Er sagte auch: „Für jeden Muslim ist der Muslim unverletzlich (harâm): sein Blut, sein Vermögen und seine Ehre“ (Muslim).

Allâh sagt im Qurân über jene, die Muslime ungerechterweise töten und ihr Blut vergießen: „Und wer einen Gläubigen vorsätzlich tötet, dessen Lohn ist die Hölle, ewig darin zu bleiben. Und Allâh zürnt ihm und verflucht ihn und bereitet ihm gewaltige Strafe“ (Sûra 4:93).

Zu denjenigen, die das Vermögen der Menschen zu Unrecht verschlingen, das Vermögen von Angestellten, Arbeitern, Fahrern und Dienern, und zu den Betrügern, Dieben, Fälschern und Bestechlichen sagte der Prophet: „Wer das Recht eines Muslims durch einen (falschen) Eid an sich reißt, dem hat Allâh das Höllenfeuer bestimmt und ihm das Paradies verboten.“ Jemand fragte: „Auch wenn es etwas Geringes ist, o Gesandter Allâhs?“ Dieser antwortete: „Auch wenn es ein Zweig vom Arak-Baum ist“ (Überliefert von allen außer Al-Buchârî).

 

 

Fünftens: Verwurzelung des Begriffs der Hingabe an Allâh und Seinen Gesandten

Eines der größten Ziele des Haddsch ist die Verwurzelung des Begriffs der Hingabe an Allâh in allen Seinen Urteilen, Befehlen und Gesetzen. Diese Form der Hingabe ist die Grundlage der Religion und das Konzept der wahren Dienerschaft. Es handelt sich um ein Prinzip, auf dem die gesamte Pilgerfahrt basiert, in ihren Handlungen, Worten, Riten und den Orten der Riten: vollständige Dienerschaft und vollständige Unterwerfung unter Allâhs Befehl, absoluter Gehorsam gegenüber dem Gesandten Allâhs: „Lernt eure Riten von mir“ (Muslim).

Hingabe ist die Essenz des Islâm. Allâh sagt im Qurân: „Wer sich Allâh völlig hingibt und dabei Gutes tut, der hält sich an die festeste Handhabe“ (Sûra 31:22). Allâh sagt über Ibrâhîm (Abraham): „Wer wird das Glaubensbekenntnis Ibrâhîms wohl verschmähen außer dem, der selbst betört ist? Wir haben ihn (Ibrâhîm) ja bereits im Diesseits auserwählt, und im Jenseits gehört er wahrlich zu den Rechtschaffenen. (Damals,) als sein Herr zu ihm sagte: ‚Werde Muslim!‘ Ich habe mich dem Herrn der Weltenbewohner ergeben“ (Sûra 2:130-131).

Allâh sagt auch: „Aber nein, bei deinem Herrn! Sie glauben nicht eher, bis sie dich über das richten lassen, was zwischen ihnen umstritten ist, und hierauf in sich selbst keine Bedrängnis finden durch das, was du entschieden hast, und sich in voller Ergebung fügen“ (Sûra 4:65). „Weder für einen gläubigen Mann noch für eine gläubige Frau gibt es, wenn Allâh und Sein Gesandter eine Angelegenheit entschieden haben, die Möglichkeit, in ihrer Angelegenheit zu wählen. Und wer sich Allâh und Seinem Gesandten widersetzt, der befindet sich ja in deutlichem Irrtum“ (Sûra 33:36).

Die nachfolgende Überlieferung schließt diesen Abschnitt zusammenfassend ab: In „Sahîh Muslim“ wird von Umar ibn Al-Chattâb überliefert, dass er den Schwarzen Stein küsste und sagte: „Bei Allâh, ich küsse dich, obwohl ich weiß, dass du nur ein Stein bist, der weder schaden noch nützen kann. Und wenn ich nicht gesehen hätte, dass der Gesandte Allâhs (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) dich küsste, hätte ich dich nicht geküsst.“

At-Tahâwî (Allâh erbarme sich seiner) sagte in seinem Werk „Aqîda“ (Glaubenslehre): „Der Islâm eines Menschen ist nur dann fest, wenn er auf Hingabe und Unterwerfung beruht.“ Dies ist ein weites Thema, das einer ausführlichen Erläuterung bedarf. Aber das bisher Gesagte reicht vollkommen aus. Alles Lob gebührt Allâh, dem Herrn der Welten.

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