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Das Leben der Muslime im Ramadân - Teil 1

Das Leben der Muslime im Ramadân - Teil 1

Im äußersten Norden des Globus erstrahlt das Licht des Islâm, trotz der Kälte, die dort beinahe alles zum Gefrieren bringt. Die Muslime werden immer zahlreicher und der Islâm verbreitet sich, so dass er zur zweitgrößten Religionsgemeinschaft in Ländern geworden ist, in denen sich vor einem Vierteljahrhundert nicht einmal eine Spur von ihm befand.

Das Beispiel Schweden:
Schweden gehört zu den skandinavischen Ländern und die Muslime sind dort trotz ihrer relativ jungen Ansiedlung, und zwar im Vergleich zu einigen westlichen Ländern, in die die Araber und Muslime vor über einhundert Jahren ausgewandert sind, wie etwa Frankreich, bereits die zweitgrößte Glaubensgemeinschaft nach den Christen. Die schwedischen Gesetze schränken die Muslime nicht in der Verrichtung ihrer religiösen Riten ein.
Sicherlich besteht hinsichtlich des Ramadân und allen Dingen, die mit dem Islâm zusammenhängen, ein großer Unterschied zwischen den skandinavischen Ländern und dem Rest Europas. Das Dasein des Islâm in diesen Ländern ist im Vergleich zu den übrigen Ländern so jung und die Anzahl der Muslime so gering, dass das Erste, was wir feststellen, die Tatsache ist, dass sich der Ramadân dort fast nicht von den übrigen Monaten unterscheidet.
Es treten immer Spannungen des gewohnten Konflikts über die Sichtung des Hilâl (der Neumondsichel) und den Beginn des Fastens auf. Dies liegt an den unterschiedlichen Meinungen über das Verfahren der Feststellung der Sichtung und den verschiedenen Ländern, denen die Muslime in ihrem Beginn der arabischen Monate und manchmal auch in der Zeit des Fastenbeginns und -brechens folgen. Diese Wirren ziehen sich bis zur Feststellung der Sichtung des Hilâl hin. Dies liegt vor allem an der Tatsache, dass es keine islâmische Organisation gibt, die eine gemeinsame Sichtung unter den Muslimen festlegen könnte.
Selbst die islâmischen Zentren, allen voran das islâmische Informationszentrum als bekanntestes, sind nicht in der Lage, alle Muslime des Landes über die Sichtung des Hilâl zu informieren, vor allem durch die bis vor kurzem vorhandene Nichtbeachtung dieser Angelegenheiten durch die schwedischen Medien. Diese Meinungsverschiedenheiten können meistens dadurch gelöst werden, dass man der Stadt Makka hinsichtlich der Sichtung der Neumondsichel der arabischen Monate folgt. Diese Angelegenheit begann sich zu manifestieren.
Kurz vor Beginn des Monats Ramadân geben jene islâmischen Zentren dies bekannt, die sich auch frühzeitig um das Verteilen der Zeit des Fastenbeginns und -brechens bemühen. Weiterhin geben sie die Öffnungen der Moscheen zur Verrichtung des Tarâwîh-Gebetes (rituelles Gebet, das man während der Nächte des Ramadân nach dem Nachtgebet verrichtet) bekannt, wie es die Muslime in ihren Ländern machen.
Die arabischen, persischen und türkischen Restaurants und Geschäfte verstehen sich meisterhaft auf den Verkauf der Lebensmittel, Süßigkeiten und aller Dinge, denen sich die Muslime wie in ihren Ländern im Ramadân zuwenden.
Nach Bekanntgabe der Sichtung begeben sich die Muslime im ganzen Land in die nächstgelegenen Moscheen. Es sind eher Gebetsräume, die von den Muslimen für die Verrichtung des rituellen Gebetes und anderer islâmischer Riten angemietet werden. Ihre Türen öffnen sich im Ramadân den ganzen Tag. So wird die erste Nacht durch das Tarâwîh-Gebet, Gedenken Allahs, das Lesen des Qurân und gegenseitiges Beglückwünschen und Kennenlernen der Muslime belebt.
Die Muslime gehen auch in die zentrale Stockholmer Moschee, um dort das Tarâwîh-Gebet zu verrichten. Gewöhnlich werden dort vor dem Gebet an die Vorzüge des Ramadân erinnert, ein Vers des edlen Qurân erklärt oder Ratschläge zur besten Form der Kindererziehung erteilt.
Von Schweden ziehen wir nach Deutschland:
Die muslimische Gemeinschaft in Deutschland feiert den Ramadân wie in den meisten Ländern der islâmischen Welt. Diese Gemeinschaft besteht aus ungefähr vier Millionen Personen, die sich in einer zu ihren Ursprungsländern völlig unterschiedlichen Weise auf diesen Monat vorbereiten. In den meisten deutschen Städten sind aber die Vorbereitungen auf diesen Monat nicht offensichtlich. Oftmals wird die Gemeinschaft durch ihre Arbeitssituation am gemeinsamen Fastenbrechen im Ramadân gehindert, was diesen Monat sich kaum von den anderen normalen Monaten in Deutschland unterscheiden lässt.
Viele der muslimischen Bürger in Deutschland sehen im Monat Ramadân im Einwanderungsland nur noch eine Enthaltsamkeit von Speis und Trank ohne jegliche Gefühle des geistlichen Klimas dieses Monats. Weiterhin stellt die Festlegung des ersten Tages eine Schwierigkeit dar, da es keinen einheitlichen Beschluss gibt.
Wenn auch die Sichtung des Hilâl im Ramadân den Muslimen in Deutschland ein Problem schafft, so ist die fehlende Atmosphäre, die den Monat Ramadân kennzeichnet, doch das Schwerste, dem sie gegenüberstehen. Die Vorbereitung auf den Monat Ramadân läuft je nach Nationalität des Einzelnen verschieden ab. Dies geschieht durch Besorgen der notwendigen Lebensmittel und Waren für die Vorbereitung der besonderen einheimischen Speisen und das Schmücken der Häuser.
Der Monat Ramadân wird dieses Jahr in den Sommer fallen. Aus diesem Grund bevorzugen viele Araber, den Ramadân in ihren Ländern zu verbringen. Dort wird dieser Monat zur Gelegenheit genommen, den Kontakt zur Familie zu pflegen und diese zu besuchen. Dies stellt für die Muslime eine gesellschaftliche Kennzeichnung dar.

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