Islam Web

Artikel

  1. Home
  2. Index
  3. Ramadân
  4. Die Läuterung der Seele

Und sagt Gutes zu den Menschen! - Teil 2

Und sagt Gutes zu den Menschen! - Teil 2

Von Âischa  möge Allah mit ihr zufrieden sein wurde berichtet, dass der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: „Ich betrat das Paradies und hörte dort eine Rezitation. Ich fragte: »Wer ist das?« Man antwortete mir: »Das ist Hâritha ibn An-Nu’mân.«“ Da sagte der Gesandte Allâhs  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken : „So ist die Güte, so ist die Güte!“ [Gemeint: Das ist die Folge des guten Benehmens gegenüber der Mutter.] Überliefert von Al-Hâkim.

Viele rechtschaffene Vorfahren pflegten aus Höflichkeit so leise mit ihren Müttern zu reden, dass man sie kaum hören konnte. Es wundert uns zurzeit der Zustand von vielen Jungen und Mädchen, die ihre Eltern sehr barsch behandeln, anschreien, anfahren und mit ihren schlechten Worten so verletzen, dass man denken könnte, es handle sich um zwei Dienstboten, wenn man nicht weiß, dass es die Eltern sind; so rau und hart sind die Worte, die diese Kinder im Umgang mit ihren Eltern benutzen! Wir bitten Allâh um Rechtleitung für uns und für sie!

Der Gebrauch von milden Worten ist zweifellos auch unter den Eheleuten angesagt, denn die Familien sollen auf Barmherzigkeit und Zuneigung gründen: „Und es gehört zu Seinen Zeichen, dass Er euch aus euch selbst Gattinnen erschaffen hat, damit ihr bei ihnen Ruhe findet; und Er hat Zuneigung und Barmherzigkeit zwischen euch gesetzt. Darin sind wahrlich Zeichen für Leute, die nachdenken.“ (Sûra 30:21). Beide Eheleute haben es dringend nötig, dass jeder im Umgang mit dem anderen Partner die besten Worte wählt und dass sie sich einander Gefühle der Liebe und Barmherzigkeit vermitteln. Sieh dir folgendes liebevolle Gespräch zwischen dem Propheten  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken und Âischa, der Mutter der Gläubigen  möge Allah mit ihr zufrieden sein, an, das von Al-Buchârî und Muslim überliefert wurde: Da berichtete sie, dass der Gesandte Allâhs  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken zu ihr sagte: „Ich weiß wahrhaftig, wann du mit mir zufrieden bist und wann du mir böse bist.“ Sie fragte: „Und woher weißt du das?“ Er antwortete: „Wenn du mit mir zufrieden bist, dann sagst du [beim Schwören]: Nein, beim Herrn von Muhammad! Und wenn du mir böse bist, dann sagst du: Nein, beim Herrn von Abraham!“ Sie sagte: „Bei Allâh, o Gesandter Allâhs, das stimmt, aber ich verlasse [in diesem Fall] nur deinen Namen!“ Welch eine Barmherzigkeit ist das, und welch schöne Worte sind das!

Ubaid ibn Umair sagte [zu Âischa]: „Erzähle uns von der merkwürdigsten Situation, die du mit dem Gesandten Allâhs  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken erlebt hast!" Sie schwieg eine Weile und sagte dann: "Eines Nachts sagte er: »O Âischa, lass mich diese Nacht meinem Herrn anbetend dienen!« Ich sagte: »Bei Allâh, ich liebe deine Nähe, und ich liebe auch das, was dich erfreut!«" Sie sagte dann: "Er führte daraufhin die rituelle Gebetswaschung durch und machte sich an das Gebet. Er weinte dabei solange, bis er seinen Schoß nass machte. Er weinte dann solange, bis er seinen Bart nass machte. Dann weinte er solange, bis er den Boden nass machte. Dann kam Bilâl, um ihn von der Fälligkeit des Gebets zu benachrichtigen, und als er ihn weinen sah, fragte er ihn: »O Gesandter Allâhs, warum weinst du, wo Allâh dir doch deine vergangenen und künftigen Sünden vergeben hat?« Er erwiderte: »Soll ich kein dankbarer anbetend Dienender sein! Mir wurde in dieser Nacht ein Vers offenbart, wehe dem, der ihn liest und nicht darüber nachdenkt: In der Schöpfung der Himmel und der Erde und in dem Unterschied von Nacht und Tag liegen wahrlich Zeichen für diejenigen, die Verstand besitzen. (Sûra 3:190).«“ Überliefert von Ibn Hibbân, und von Al-Albânî als authentisch eingestuft.

Gewöhne deine Zunge an gütige Worte, und wisse, dass Allâh der Segensreiche und Erhabene Seinen anbetend Dienenden den Gebrauch von bösen Worten nur in bestimmten Fällen erlaubt, zum Beispiel wenn einem Unrecht zugefügt wird. Allâh sagt: „Allâh liebt nicht den laut vernehmbaren Gebrauch von bösen Worten, außer durch jemanden, dem Unrecht zugefügt worden ist. Allâh ist Allhörend und Allwissend.“ (Sûra 4:148). Im Allgemeinen soll der Muslim alle Menschen, verwandt und fremd, gut behandeln; er soll seine Zunge an gute Worte gewöhnen und die bösen Worte vermeiden.

Wir bitten Allâh den Segensreichen und Erhabenen, dass Er uns verhilft, Ihm anbetend zu dienen und Sein Wohlwollen zu erlangen!

Wir bitten Ihn, uns durch Seine Gunst und Großzügigkeit in allen Worten und Taten zum Erfolg zu führen, unsere Zungen vor dem Übel zu hüten und uns vor Fehlern in Wort und Tat zu schützen!

Aller Lobpreis gebührt Allâh dem Herrn der Welten, und möge Allâh Unseren Propheten Muhammad sowie dessen Familie und Gefährten in Ehren halten und ihnen allen Wohlergehen schenken!

Und sagt Gutes zu den Menschen! - Teil 1

Verwandte Artikel