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  1. Ramadan
  2. Vorbereitungen für den Ramadān

Der vom Ramadān Ausgeschlossene

Der vom Ramadān Ausgeschlossene

Aller Lobpreis gebührt Allâh, solange sich Nacht und Tag abwechseln und sich die Zeiten wiederholen. Ich lobpreise den Gepriesenen und entbiete Ihm den Dank eines in Ehrfurcht gegenüber Allâh demütigen Fastenden. Möge Allâh unseren Propheten Muhammad, den anbetend Dienenden Allâhs und Seinen Gesandten, der über lobenswerte Charaktereigenschaften verfügt, in Ehren halten, ihm Wohlergehen schenken und ihn segnen, sowie dessen Familie, seine Gefährten, die beim Weg der Rechtleitung Koryphäen waren, und die dem Prophetengefährten nachfolgenden Generationen sowie diejenigen, die diesen in gütiger Weise bis zum Tage des Jüngsten Gerichtes folgen!

 
Brüder und Schwestern! Zu euch kommt der Monat der Gewinne mit seinem Licht, seinen Gaben, seiner Schönheit und Majestät. Er ist ein leuchtender Besucher und ein freundlicher Monat, dessen Vorzug deutlich und der von guten Handlungen erfüllt ist. Man kann weder seine Gaben aufzählen noch seine guten Auswirkungen erfassen oder seine Ergebnisse erforschen. Wie schön ist der Ruf eines Rufenden am Tage (im Ramadân), der an ihm Folgendes ruft: „O du, der du Gutes tun möchtest, komm her, und o du, der du Böses beabsichtigst, lass ab! Denn Allâh lässt (in diesen Tagen) Leute aus dem Höllenfeuer frei!“
 
Es lohnt sich um Allâhs willen, dass die gläubigen Seelen nach diesem Monat streben, und es lohnt sich, dass sich die reinen Herzen nach dessen Kommen sehnen.
 
Es gab, bei Allâh, viele Menschen, die sich wünschten, dass sie bis zu diesem Monat leben, doch konnten sie ihn nicht erreichen! Und es gab viele, die hofften, dass sie ihn erreichen, doch sind sie verstorben.
 
Brüder und Schwestern! Der Tod anderer Leute ist eine Warnung für uns, wobei dieser Tod sich uns nähert und wir keinen Vorrat haben. So soll man die Gelegenheit nutzen, bevor man keine Reuemöglichkeit hat, die Sünden nicht vergeben werden und niemand sich mit Geld loskaufen kann. Zeigt also Allâh Gutes! Durch Ernsthaftigkeit gewannen Leute und durch Entschlossenheit hatten Andere Erfolg. Âischa  möge Allah mit ihr zufrieden sein sagte: „Der Gesandte Allâhs pflegte sich im Ramadân intensiver zu bemühen, als er sich in anderen Monaten bemühte.“ (Überliefert von Muslim.)
 
O anbetend Dienender Allâhs! Dies ist die Zeit der Ernsthaftigkeit, wenn du ernsthaft bist. Dies ist die Zeit des Verrichtens der Anbetungshandlungen, wenn du bereit dafür bist. Und da fließt das Gute. Da ist das Tor des Guten, es ist geöffnet für jeden, der Gutes tun möchte. Abû Huraira  möge Allah mit ihm zufrieden sein überlieferte, dass der Gesandte Allâhs  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: „Wenn Ramadân kommt, werden die Tore des Paradieses geöffnet, die Tore des Höllenfeuers geschlossen und die Satane in Ketten gefesselt.“ (Überliefert von Muslim.)
 
O du, der du dich an das Begehen von Sünden und Verbrechen gewöhnt hast! O du, der du deine Fehltritte bereust, wende dich reuevoll Allâh zu! Vor dir gibt es das Ziel und den Gewinn, und Allâh gewährt gern freigebig, erbarmt sich und verleiht aus Seiner Gnade den Bereuenden Seine Vergebung.
 
O du, der du Sünden unterworfen bist! Nun ist der Monat Ramadân gekommen, in dem Gefangene befreit, Verbrecher freigelassen und die Sünden eines Sündigen vergeben werden. Gehöre also nicht zu denjenigen, die sich weigerten! Ja, bei meinem Herrn, die sich weigerten! Der Gesandte Allâhs  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken bestieg einmal das Rednerpodest und sagte: „Âmîn! Âmîn! Âmîn!“ Man sagte: „O Gesandter Allâhs! Du hast das Rednerpodest bestiegen und »Âmîn! Âmîn! Âmîn!« gesagt.“ Da entgegnete er: „Der Engel Gabriel  Frieden sei auf ihm kam zu mir und sagte: »Wer den Ramadân  erlebt und keine Vergebung erlangt, betritt das Höllenfeuer. So hat Allâh ihn entfernt! Sag Âmîn!« Und ich sagte Âmîn.“ (Al-Albânî erklärte diesen Hadith für akzeptabel authentisch.)
 
Brüder und Schwestern! Wie oft ist an uns Ramadân vorübergegangen, während man keine große Veränderung beim Leben vieler von uns bemerkt, und zwar weder beim Mehren guter Handlungen noch bei der Abstandnahme von vielen bösen Taten!
 
Bei Allâh! Der Grund dafür lautet nur, dass es viele Leute gibt, die vom Monat des Fastens ausgeschlossen sind. Ja, bei Allâh, sie sind ausgeschlossen! Sie riechen nicht den Duft des Ramadân und dessen Wonne und finden nicht die Vertraulichkeit guter Handlung und deren Süße.
 
Es vergeht Ramadân auf Ramadân, während ihre Erinnerungen an ihn nur darin liegen, dass sie tagsüber viel schlafen und nächtelang mit Gerede aufbleiben sowie böse Taten und schwere Last tragen.
 
Was aber die guten Werke betrifft, so verrichten sie wenige gute Handlungen, rezitieren den Qurân wenig und verrichten das rituelle Gebet für kurze Zeit, die noch nicht einmal der kürzesten Zeit gleicht, die sie für ihre Begierde und ihr Gelüst verbringen.
 
Ja! Ausgeschlossen ist, bei Allâh, wer die Nacht und den Tag im Ramadân damit verbringt, was den Zorn Allâhs erregt.
 
Ausgeschlossen ist, bei Allâh, wer die Tage des Ramadân erlebt, während sein Vorrat an Qurân wenig ist, sodass der Ramadân fast zu Ende geht und er sich immer noch bemüht zum ersten Mal den ganzen Qurân zu rezitieren.
 
Der Belohnung des Fastens wird, bei Allâh, demjenigen versagt, der sich nur des Essens und des Trinkens enthält, wohingegen er sich des Verzehrens des Verbotenen, der abstoßenden Sünden, Fehler der Zunge, Verleumdung, Beschimpfung und Ungerechtigkeit nicht enthält.
 
Ausgeschlossen ist, bei Allâh, wer sich nicht am Verrichten des Tarâwîh-Gebets (freiwilliges Gebet nach dem Nachtgebet im Monat Ramadân) mit den Muslimen beteiligt, die Allâh durch rituelles Gebet, Bittgebet, Flehen und Weinen anbetend dienen, während er unachtsam ist und mit diesem und jenem spricht!
 
Ausgeschlossen ist, bei Allâh, wer wohlhabend ist und von seinem Vermögen nichts als Almosen ausgibt sowie nichts für die Armen aufwendet und ihnen weder Essen noch Trinken gibt. Die Großzügigen geben nämlich Almosen im Ramadân am meisten, während dieser Ausgeschlossene auf das Sparen seines Vermögens und den Erwerb des Diesseits bedacht ist. Er speist nicht die Fastenden beim Fastenbrechen und unterstützt weder Arme noch Bedürftige. Wie weit ist er doch entfernt von seinem Propheten, der der Großzügigste unter allen Menschen war und den Höhepunkt seiner Großzügigkeit im Ramadân erreichte! Er war mit dem Hergeben von guten Dingen schneller als der unhaltbare Wind.
 
Ausgeschlossen ist, bei Allâh, wer tagsüber fastet und sich schützt. Wenn er jedoch sein Fasten gebrochen hat, blickt er mit seinen Augen und hört mit seinem Gehör das, was Allah verboten hat, indem er mit dem Blick obszöne Bilder im Fernsehen anstarrt und einen intensiven Blick auf schändliche Szenen richtet. Er hört minuten- und stundenlang verbotenen Dingen zu.
 
Ausgeschlossen ist, wer den größten Teil des Ramadân damit verbringt, dass er und seine Familie nur auf dem Markt hin und her gehen.
 
Wie hoch, bei Allâh, ist die Anzahl der ausgeschlossenen Menschen! Bei Allâh! Sie dachten nicht über die Worte ihres Herrn nach, am Tage, an dem er sagt: „O ihr, die den Glauben verinnerlichen! Vorgeschrieben ist euch das Fasten, wie es denjenigen vorgeschrieben war, die vor euch waren, vielleicht seid ihr ja demütig in Ehrfurcht gegenüber Allâh. Gezählte Tage ...“ (Sûra 2:183-184).
 
Allâh der Wahrhafteste spricht die Wahrheit, wenn Er sagt Gezählte Tage. Wie schnell vergehen diese Tage, wie kostbar sind sie bei den Rechtschaffenen und wie hochrangig sind sie beim Herrn des Tages des Jüngsten Gerichtes! Bei meinem Herrn! Wer an diesen Tagen gute Handlungen verrichtet und die Seele bekämpft und läutert, erzielt Erfolg. Und enttäuscht sein wird ja, bei meinem Herrn, wer die Seele verkümmern lässt und vom Guten abhält!
 
O Allâh, lass unsere Seelen Dich fürchten und läutere sie, Du bist ja der beste, der sie läutert, und Du bist ja ihr Schutzherr!   

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