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Die Fehler meines Kindes – Teil 2

Die Fehler meines Kindes – Teil 2

In diesem Teil setzen wir die Ausführungen der im ersten Teil erwähnten Wegweiser fort, die uns die Änderung und Verbesserung des Verhaltens unserer Kinder erleichtert.

2. Hör ihm gut zu!
Damit sich dir ein Jugendlicher anvertraut und er dir seine verborgenen Geheimnisse mitteilt, musst du ihm bis zum Schluss gut zuhören, damit du die Situation genau einschätzen kannst. Nur dann kannst du ihn gut und richtig beraten. Allâh hat dir zwei Ohren und einen Mund gegeben, damit du nur halb so viel redest wie du zuhörst.
Zuhören will gelernt sein und äußert sich dem Pubertierenden gegenüber folgendermaßen:
- Blick in das Gesicht des Pubertierenden und konzentriere dich darauf, ohne ihm in die Augen zu starren!
- Zeig ihm durch Kopfnicken und leichte Mimik, dass du verstehst, was er sagt! Sei emotional!
- Versuche die Unterhaltung so wenig wie möglich zu unterbrechen, indem du auf eine andere Person schaust, dich mit dieser beschäftigst oder etwas Anderes tust!
Man muss sich ganz sicher sein, die Botschaft des Pubertierenden genau verstanden zu haben. Dies wird gewährleistet durch einige Fragen, die das Interesse bekunden und das richtige Verständnis sicherstellen.
- Gib mir ein verdeutlichendes Beispiel dafür, was du willst!
- Wie fühlst du dich in deiner Situation? Was möchtest du tun?
- Was meinst du damit; mit diesem Wort/dieser Bewegung/diesem Verhalten?
- Wie viel Bedeutung schenkst du dieser Situation?
- Hast du noch etwas hinzuzufügen?
- Lass ihm die Wahl!
Wenn du ein Gespräch erreichen möchtest, muss dein Kind daran teilnehmen.
Wieso gibst du ihm nicht die Möglichkeit, seine Meinung zu sagen, selbst wenn es auf die Art ist, wegen deren Vernachlässigung und Fehler es bestraft wird?
Möglichkeiten der Entscheidung:
- Wege, das Problem zu lösen.
- Art, Ausmaß und Länge der Strafe.
- Art, Ausmaß und Weg der Belohnung.
- Die Art, wie es die von dir gestellte Anweisung erfüllt.
Vorsicht: Wehe, du erniedrigst und zerstörst reelle Hoffnungen und Vorschläge! Lass dem Pubertierenden die Möglichkeit zu träumen und seinen Traum umzusetzen. Ermutige ihn und hindere ihn nicht! Wehe, der Pubertierende verlässt dieses Gespräch als dumm und unwissend erniedrigt.
Wenn ihr euren Kindern schon nicht deren Hoffnungen stärkt, dann helft wenigstens nicht dem Teufel dabei, deren Vorschläge und Träume zu zerstören!
3. Belohne ihn bei Leistung und bestrafe ihn bei Nachlässigkeit!
Der Pubertierende denkt, dass er Nichts ist, wenn keine Reaktion erfolgt. Wenn er etwas gut gemacht hat, wird er belohnt, und wenn er etwas schlecht gemacht hat, wird er bestraft.
Eine Belohnung erfolgt in angemessener Weise mit allem, was dem Pubertierenden gefällt oder was er wünscht. Ebenso erfolgt die Bestrafung in Grenzen durch das Verbot dessen, was er liebt oder wünscht, durch wörtliche Züchtigung im islâmischen Rahmen oder sogar nur durch einen strafenden Blick. Man kann ihm auch Rechte absprechen oder ihm das für einen Erfolg Versprochene verwehren.
4. „Die Tür steht offen, du kannst immer kommen!“
Die Tür der Reue steht offen, bis die Sonne vom Westen her aufgeht. Warum schließt du dann die Tore der Rückkehr vor deinen Kindern? Versuche es wieder und wieder und gebe nie auf!
5. Sprich Bittgebete!
Das Bittgebet gegen dein Kind wird einem Hadîth nach erhört. Wie verhält es sich dann erst mit dem Bittgebet zu dessen Gunsten? Lass dir diese Chance also nicht entgehen!
Und sei fest davon überzeugt, dass dein Herr dich erhören wird: „Euer Herr sagt: „Sprecht Bittgebete zu Mir, so erhöre Ich euch!“ (Sûra 40:60).
6. Schenk ihm eine liebevolle elterliche Umarmung und ein herzliches Wort!
Streichle ihm über Haar und Gesicht, küsse und umarme ihn und verwende Ausdrücke wie „Ich möchte, dass du mich verstehst!“, „Ich bin stolz auf dich!“, „Ich bin immer da, wenn du mich brauchst!“, „Ich liebe dich!“ etc. Mit diesen Worten schenkt man den Kindern ohne Kosten etwas Kostbares und Wertvolles.
Achtung:
Bei einem Mädchen ist zu beachten:
Das Mädchen, das die Liebe ihres Vaters misst, wird sie an anderer Stelle suchen und sich dabei mit jedem Gut zufrieden geben. Denn es kann nicht zwischen gut und schlecht unterscheiden.
Bei einem Jungen ist zu beachten:
Der Junge, der in seiner Familie und Umgebung keine gesunde Liebe findet, wird außerhalb danach suchen. Dies hat zur Folge, dass er sich möglicherweise schlechten Gefährten anschließt oder eine uneheliche Beziehung beginnt.
Möge Allâh die Jugend unserer Gemeinschaft vor allem Schlechten bewahren!

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