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Nichts ist jemals umsonst

Nichts ist jemals umsonst

„Dies ist ja der Lohn für euch, und euer Bemühen wird gedankt sein.“ (Sûra 76:22).

Misserfolg erfordert seinen Tribut vom Menschen: Dieses Gefühl des Versuchens und Versuchens, wieder und wieder, und trotzdem irgendwie niemals das zu erreichen, wo man hingelangen will. Oder manchmal erscheint einem eine Aufgabe einfach zu schwer zu bewältigen. Gibt es überhaupt irgendeinen Nutzen?

Wir sprachen dies kurz an, als wir über gutes Denken von Allâh und das Sich-Verlassen auf Ihn sprachen. Doch dieser Aspekt erfordert zu wissen, dass nichts jemals umsonst ist. Im oben genannten Vers berichtet uns Allâh der Hocherhabene, dass es für unser Bemühen Dank geben wird. Es wird gewürdigt. Wir werden dafür belohnt. Ob es uns gelingt oder nicht: Es ist letztendlich das Bemühen, das wir aufbringen, was Allâh der Hocherhabene beachtet. Einer der Namen Allâhs ist As-Schakûr: Er würdigt, was du tust, egal wie geringfügig es ist. Und Er belohnt es im Übermaß. Stell dir vor: Allâh der Hocherhabene ist so wertschätzend, dass Er selbst unsere Absicht belohnt! Daher wissen wir, dass diejenigen, die beabsichtigen Gutes zu tun, es jedoch nicht tun können, dennoch belohnt werden. Dieses Gefühl des Versagens ist eigentlich eine Täuschung des Satans, um uns vom Versuchen abzuhalten. Er fördert Nachlässigkeit: „Arbeite nicht an deiner Beziehung mit deinen Eltern! Sie werden sich niemals ändern!“ Es bringt uns zum Zweifeln: „Denkst du wirklich, dass deine winzige Anstrengung eine Wirkung haben wird?“ Doch Allâh der Hocherhabene belohnt uns, wenn wir es versuchen, weil unser Versuchen ein Beleg für die Tatsache ist, dass man, obwohl man weiß, dass man ein kleiner Akteur ist, es Seinetwegen tut.

Sieh dir folgenden Vers der Sûra Al-Baqara an:

„Oder (kennst du nicht) einen ähnlichen, denjenigen, der an einer Stadt vorbeikam, die wüst in Trümmern lag? Er sagte: »Wie sollte Allâh diese (Stadt) wieder lebendig machen, nachdem sie ausgestorben ist?« Da ließ Allâh ihn (für) hundert Jahre tot sein. Hierauf erweckte Er ihn und sagte: »Wie lange hast du verweilt?« Er sagte: »Ich verweilte einen Tag oder den Teil eines Tages.« Er sagte: »Nein! Vielmehr verweiltest du hundert Jahre. Nun schau deine Speise und dein Getränk an! Sie sind nicht verfault. Und schau deinen Esel an! - Und damit Wir dich zu einem Zeichen machen für die Menschen. Und schau die Knochen an, wie Wir sie zusammensetzen und sie hierauf mit Fleisch bekleiden!« Nachdem es ihm klar geworden war, sagte er: ‚Ich weiß (jetzt), dass Allâh zu allem die Macht hat.«“ (Sûra 2:259).

Dieser Vers beschreibt den Propheten Uzair  Frieden sei auf ihm , als Allâh der Hocherhabene ihn sandte, um das verlassene Jerusalem zu beleben. Jerusalem war von einem ungerechten König zerstört worden und als Uzair  Frieden sei auf ihm ankam, war es so karg und verödet, dass er sich fragte, wie Allâh diesen toten Ort beleben werde. Es schien unmöglich zu sein. Trotzdem arbeitete er den ganzen Tag und tat, was in seiner Macht stand, mit den kleinen Werkzeugen, die er besaß, und legte sich hin, um auszuruhen. Als Beispiel für ihn und für uns, ließ Allâh der Hocherhabene ihn sterben und erweckte ihn 100 Jahre später wieder. Dies war nicht nur auf Grund dessen ein Wunder, dass sein Essen und Trinken nicht verdarben, sondern außerdem, dass Jerusalem voller neuer Menschen und Leben war. Der Prophet Uzair  Frieden sei auf ihm hätte niemals gedacht, dass seine kleine Anstrengung – durch den Willen Allâhs des Hocherhabenen – in der Wiederbelebung der Stadt gipfeln würde. Doch Allâh der Hocherhabene zeigte ihm, wie dies geschieht, als Beispiel für uns – damit wir niemals sagen: „Es ist Zeitverschwendung.“

Gepriesen sei Allâh! Manchmal gehen wir mit Allâh dem Hocherhabenen um, als wäre Er ein Mensch, der die Sorgen, die wir verspüren, den Stress, das Trachten nicht kennt. Wenn es uns misslingt die Ergebnisse unserer Anstrengung zu sehen, dann denken wir, dass wir versagt haben und dass es Zeitverschwendung war. Doch Allâh der Hocherhabene informiert uns:

„… und dein Herr ist gewiss nicht vergesslich“ (Sûra 19:64).

Wenn du versuchst, an den Beziehungen mit deinen Familienangehörigen zu arbeiten, jedoch ohne Erfolg, dann denke daran, dass Allâh deinen Schmerz kennt! Er wird es nicht vergessen und Er wird dich entsprechend belohnen. Wenn du daran arbeiten möchtest, deine Gemeinde zu verbessern, jedoch etwas geschieht, wobei alles, was du investiert hast, plötzlich zunichte ist, dann wisse, dass Allâh alles weiß! Worauf es ankommt ist, dass es uns nicht nur um das Diesseits geht, obwohl wir uns darin befinden. Wenn wir fallen, dann stehen wir wieder auf, da es uns auch um das Jenseits geht – unsere endgültige Hoffnung gilt Ihm.

Dies bedeutet jedoch nicht, dass wir dasselbe wieder und wieder tun, während wir wissen, dass es nicht funktioniert. Es bedeutet, sich innerlich nicht geschlagen zu geben. Wir sind Muslime. Wenn eine Sache in unserem Leben misslingt, dann bewirkt dies nicht, dass wir uns für lange Zeit niedergeschlagen fühlen, da wir wissen, dass selbst ein Schritt, der um Allâhs des Hocherhabenen willen gemacht wird, belohnt wird. Lasst uns weitermachen, so Allâh will!

Denke nicht, dass deine Anstrengungen umsonst waren! Sie waren es nicht! Sie sind verzeichnet bei As-Schakûr – dem ewig Dankbaren. Und wenn du die Früchte deiner Arbeit im Diesseits nicht siehst, dann hält Allah der Hocherhabene für dich gewiss etwas Wunderbares im Jenseits bereit!

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