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Die drei Feinde des Glaubens – Teil 1

Die drei Feinde des Glaubens – Teil 1

Allâh der Allmächtige sagt: „Und wisset, dass Allâh zwischen dem Menschen und seinem Herzen trennt und dass ihr zu Ihm versammelt werdet!“ (Sûra 8:24). Denkt man über diesen Vers nach, bebt das Herz des Gläubigen, weil dieser daraus ableitet, dass die Süße des Glaubens, welche er in seinen Tagen und Nächten genießt, ihm durch einen göttlichen Anlass genommen werden könnte, der eine Abnahme des Glaubens in seinem Herzen verursacht und so das Licht, das es aus seiner Seele ausstrahlt, verdunkelt. Der Glaube kann schwächer werden. Das Herz kann von Härte geplagt werden, und die Reinheit der Seele eines Gläubigen kann durch irgendeinen Fehltritt verdorben werden.

Es gibt niemanden, der nicht danach strebt, seine geistige Entwicklung zu erhalten und dafür zu sorgen, dass sein Glaube stetig wächst. Kein Gläubiger möchte jemals zurückfallen oder eine Abnahme im Glauben erleben. Um dies zu erreichen, muss man sich vor den drei Feinden des Glaubens hüten. Jeder dieser Feinde trägt maßgeblich zur Abnahme des Glaubens bei. Deshalb müssen sowohl diese drei Feinde als auch ihre Auswirkungen auf Herz und Seele ausgemacht und vermieden werden. Es handelt sich dabei um folgende Feinde:

Satan und seine Einflüsterungen

Allâh der Allmächtige sagt: „Er (Satan) sagte: ‚Darum, dass Du mich in Verirrung hast fallen lassen, werde ich ihnen ganz gewiss auf Deinem geraden Weg auflauern. Hierauf werde ich ganz gewiss von vorn und von hinten, von ihrer Rechten und von ihrer Linken über sie kommen. Und Du wirst die meisten von ihnen nicht dankbar finden‘“ (Sûra 7:17-18). Mit diesen Worten begann Satan seinen lebenslangen Krieg gegen die gesamte menschliche Rasse bis zum Anbruch der Stunde. Es ist in der Tat der erbittertste und gefährlichste Krieg, der je im irdischen Leben geführt wurde. In diesem Krieg verführt Satan die Menschen durch seine Einflüsterungen und Versuchungen und greift sie mit seinen vielfältigen Mitteln und Soldaten an. Allâh der Allmächtige sagt: „‚Und errege, wen von ihnen du (erregen) kannst, mit deiner Stimme, und biete gegen sie deine Reiterei und dein Fußvolk auf, und habe Anteil an ihrem Besitz und ihren Kindern, und mache ihnen Versprechungen.‘ – Aber der Satan macht ihnen nur Versprechungen in Trug“ (Sûra 17:64). Ferner setzt Satan auch Intrigen und Versuchungen ein, er beschönigt das Falsche und verdirbt die Herzen, wobei all diese Dinge weder von Menschen noch von ihrem Verstand erdacht werden können.

Satan benutzt eine Vielzahl von Waffen, wobei sein Verstand reich an bösen Plänen und Mitteln ist, um die Herzen der Menschen über verschiedene Wege zu erreichen und sie schließlich in die Irre zu führen. Er wählt die bestmöglichen Mittel und Methoden, um Menschen zu verführen. Seine Fallen richten sich nach den Begierden des Herzens. Er lockt jeden Menschen auf eine Art und Weise, die seinem Wesen, seinen Stärken und Schwächen am besten entspricht. Einige Herzen erobert er durch Prahlerei und Eitelkeit, während andere durch Enthaltsamkeit und religiöse Hingabe gewonnen werden.

Manche werden durch die Liebe zu Reichtum und Ansehen, durch die Beschönigung der Falschheit und ihrer Befürwortung oder durch das Kleinreden von einfachen Sünden bezwungen, um den Menschen schrittweise dazu zu bringen, große Sünden zu begehen, ganz zu schweigen von unerlaubten Begierden und falschen Vorstellungen.

Darüber hinaus ist Satan ständig bestrebt, den Glauben der Gläubigen zu verderben und stufenweise zu schwächen, und zwar auf eine Weise, die von den Gläubigen vielleicht nicht wahrgenommen wird. Am Anfang beginnt Satan damit, den Gläubigen dazu zu bringen, die Gewichtung der Taten zu verdrehen (d. h. weniger wichtigeren Taten den Vorrang vor den wichtigeren zu geben, z. B. der Durchführung einer freiwilligen Handlung der Anbetung mehr Bedeutung beizumessen als den verpflichtenden) und diese für ihn auszuschmücken. Satan verlockt ihn dann zu erlaubten Freuden, mit denen er ihn von der Erfüllung religiöser Pflichten ablenkt. Im nächsten Schritt verführt er ihn zu kleineren und dann zu größeren Sünden. Anschließend lässt er den Gläubigen unerlaubte Neuerungen (Bid’a), Unglauben (Kufr) und letztlich Vielgötterei (Schirk) praktizieren.

Wenn der Gläubige den Ränken Satans nachgeben und seinen Glauben schwinden lassen würde, fiele er schließlich der schlimmsten aller Sünden anheim: dem Unglauben an Allâh dem Erhabenen! Deshalb müssen wir Satan als unseren Erzfeind ansehen, so wie es sich aus den vielen Versen im Qurân und den authentischen Hadîthen ergibt, die uns vor seinen Untaten warnen und uns gebieten, ihn zum Feind zu nehmen.

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