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Angst vor Ungewissem

Frage

Wie kann man die Furcht vor Unbekanntem aus den Gedanken und dem Herzen verbannen?

Antwort

Der Lobpreis ist Allâhs! Möge Allâh Seinen Gesandten in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken!

Und nun zur Frage:

Die Furcht vor dem Unbekannten ist islâmisch gesehen positiv, wenn damit die Furcht vor dem Betreten der Hölle oder vor der Pein im Grab und vor ähnlichen Dingen im Jenseits gemeint sind, solange sie nicht zu Verzweiflung und Verlust der Hoffnung auf die Barmherzigkeit Allâhs führen. Diese positive Furcht lässt einen sich für die Begegnung Allâhs vorbereiten und viele gute Werke für das Diesseits tun. Dann wird diese Furcht eine Ursache für die Rettung am Tag der Auferstehung.

Allah, der Erhabene, hat in seinem Offenbarungsbuch die Ehrfürchtigen gelobt und gepriesen, hat die Furcht vor Ihm empfohlen und denjenigen Gutes angekündigt, die diese Furcht vor Ihm haben. Allah sagt, indem Er Seinem Propheten empfiehlt: „Sprich: Gewiss, ich fürchte, wenn ich mich meinem Herrn widersetze, die Strafe eines gewaltigen Tages. (Sûra 6:15).

Er sagt ferner: „Und warne damit diejenigen, die befürchten, dass sie zu ihrem Herrn versammelt werden - sie haben außer Ihm weder Schutzherrn noch Fürsprecher -, so dass sie Allah fürchtend werden mögen!“ (Sûra 6:51).

Weiterhin sagt Er: „...und die verbinden, was Allah befohlen hat zu verbinden, ihren Herrn fürchten und Angst vor einer bösen Abrechnung haben.“ (Sûra 13:21).

Und Er sagt auch: „Für jemanden aber, der den Stand seines Herrn fürchtet, wird es zwei Gärten geben.“ (Sûra 55:46).

Und schließlich sagt Er: „...die einen Tag fürchten, an dem Herzen und Augenlicht umgekehrt werden,“ (Sûra 24:37). Viele Verse enthalten dasselbe Thema.

Wenn aber mit der Furcht vor dem Unbekannten die Furcht vor dem knappen Unterhalt und diesseitigen Unglücksfällen und ähnlichen diesseitigen Angelegenheiten gemeint sein sollte, dann soll der aufrichtige Muslim, der damit zufrieden ist, dass Allâh sein Herr ist, nicht trauern, sich fürchten oder verzweifeln, denn alle seine Angelegenheiten sind gut für ihn, wie dies der Prophet sagte: "Wie bewundernswert ist die Angelegenheit des Gläubigen! All seine Angelegenheiten sind gut für ihn. Das steht niemandem außer dem Gläubigen zu; wenn ihm etwas Erfreuliches geschieht und er (Allâh) dankt, dann ist das gut für ihn. Und wenn ihm etwas Unangenehmes geschieht und er geduldig ist, dann ist das gut für ihn." Überliefert von Muslim.

Das Mittel dafür, diese negative Furcht zu vermeiden, liegt darin, dass der Gläubige sich immer daran erinnert, dass alles mit der Bestimmung Allâhs geschieht und Allâh die Ihm anbetend Dienenden prüft. Wer Geduld hat, wird belohnt. Er soll auch wissen, dass ihm nur geschieht, was Allâh für ihn bestimmt hat. Er soll sich ferner vor Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit in Acht nehmen.

Allâh sagt: „Es gibt die Hoffnung auf das Erbarmen Allâhs nur das ungläubige Volk auf.“ (Sûra 12:87). Er sagt weiterhin: „Er sagte: ‚Wer verliert die Hoffnung auf die Barmherzigkeit seines Herrn außer den Irregehenden?’“ (Sûra 15:56).

Wenn etwas aus Trauer oder Furcht vor dem Unbekannten sich in das Herz des Muslims geschlichen hat, dann soll dieser sein Herz dadurch beruhigen, dass er Allâhs gedenkt und sich an die Barmherzigkeit Allâhs, des Erhabenen, erinnert und auch daran, dass Er mit den Ihm anbetend Dienenden barmherziger als die eigenen Mütter und der Barmherzigste der Barmherzigen ist. Er soll auch immer Gutes von Allâh erwarten. Allâh sagt in einem auf Ihn direkt zurückführbaren Hadîth: "Ich bin so zu dem Mir anbetend Dienenden, wie dieser erwartet, dass Ich mit ihm verfahre. Wenn er Gutes von Mir erwartet, bekommt er es. Wenn er jedoch Schlechtes von Mir erwartet, so bekommt er es auch." Überliefert von Ahmad und Al-Baihaqî.

Und Allâh weiß es am besten.

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