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Der Glaube im Islâm - Teil 1: Das Glaubensbekenntnis

Das Glaubensbekenntnis

 

Im Islâm ist der Glaube (arab.: Imân) die Grundlage der Religion bzw. der Islâmischen Gesellschaft. Tauhîd, d.h. der Glaube an die Existenz und Einzigkeit Allâhs, ist das Wesen, der erste Grundstein dieses Glaubens. Weil der Tauhîd der eigentliche Kern dieses Glaubens ist, muss die islâmische Gesellschaft alle nötigen Voraussetzungen treffen und alle erforderlichen Maßnahmen unternehmen, die diesen Tauhîd zu schützen vermögen. Das entscheidende Grundprinzip dieses Tauhîd ist dabei der Glaube an die Einheit Gottes (strenger Monotheismus.) Im Islâm ist Gott aber nicht mit den menschlichen oder irdischen Mitteln zu erfahren, sich von Ihm Bilder oder Vorstellungen in Gestalt seiner Geschöpfe zu malen, ist völlig untersagt; Er ist außerhalb jeglicher erfassbaren Wahrnehmbarkeit. Allâh ist mit seiner Macht und seinem Wissen allgegenwärtig. Seine Allmacht und sein Allwissen erreichen alle uns verborgenen Dinge. Die Allgegenwärtigkeit Allâhs ist also so zu verstehen, dass Ihm in seiner Allmacht und seinem Allwissen nichts verborgen bleibt. Allâhs Größe lässt nur einen einzigen Vergleich mit der Größe Seiner Geschöpfe zu, nämlich die Erkenntnis, dass Er größer ist als alles, was man erdenken kann. Niemand in den Himmeln und auf der Erde wird zum Allerbarmer anders denn als Diener kommen (können). (Sûra 19:93)

 

Nach der Erklärung der Bedeutung des Glaubens im Islâm und dessen Wichtigkeit versuchen wir zu verstehen, was Allâh bedeutet.
 
Was bedeutet Allâh?
 
Die arabische Bezeichnung (Allâh) kommt von der Wurzel ilâh und bedeutet denjenigen Gott, dem zugleich aus Liebe und Angst, aus Verherrlichung, Demütigung und aus Hoffnung auf Seine Belohnung gehorcht wird. Er ist, in Den Vertrauen gesetzt wird und zu Dem Bittgebete gerichtet werden. Die arabische Bezeichnung bedeutet aber keinen Namen eines spezifischen Gottes, der nur ein Gott für Muslime ist, wie bedauerlicherweise manche Nicht-Muslime denken wollen, sondern dieser Name deutet ausschließlich auf den einen, allein Anbetungsverdienenden Schöpfer dieses enormen Universums. Arabische und indonesische Christen nennen Gott auch Allâh. Von den vorislâmischen Arabern wurde Allâh bereits verehrt, jedoch nicht als einziger Gott, sondern als Hochgott, der im Kult hinter anderen Göttern zurücktrat. Allâh ist der Schöpfer, der Himmel und Erde, Mensch und Tier, Sonne und Mond, Pflanzen, Berge und Meere ohne vorhergehendes Beispiel erschuf, der das ganze Universum in einwandfreier Art und Weise kontrolliert und bewegt. Seine Herrlichkeit und Weisheit, Sein Wissen und Wirken, Seine Gerechtigkeit und Barmherzigkeit, Seine Allmacht und Seine Gnade sind alle in der Welt und in ihrer genauen Disziplin offenbart worden. (Alles) Lob gehört Allâh, Der die Himmel und die Erde erschaffen und die Finsternisse und das Licht gemacht hat; dennoch setzen diejenigen, die ungläubig sind, ihrem Herrn (andere) gleich. Er ist es, Der euch aus Lehm erschaffen und hierauf eine Frist bestimmt hat. Und (es gibt) eine (andere) festgesetzte Frist bei Ihm; dennoch zweifelt ihr. Er ist Allâh in den Himmeln und auf der Erde. Er kennt euer Geheimes und euer Verlautbartes und weiß, was ihr verdient. (Sûra: 6:1-3)
 
An einer anderen Stelle heißt es im Qurân: Er hat die Himmel ohne Stützen, die ihr sehen könnt, erschaffen und auf der Erde festgegründete Berge gesetzt, dass sie nicht mit euch wanke, und auf ihr allerlei Tiere sich ausbreiten lassen. Und Wir lassen Wasser vom Himmel herabkommen und dann viele edle Arten auf ihr wachsen. Das ist Allâhs Schöpfung. Zeigt mir nun, was diejenigen außer Ihm erschaffen haben. Aber nein! Die Ungerechten befinden sich in deutlichem Irrtum. (Sûra 31:10-11)
 
Das Glaubensbekenntnis
 
Mit dem Glaubensbekenntnis: Es gibt keinen Gott außer Allâh kommt die Unterscheidung zwischen Glauben und Unglauben zustande. Hier ist die Grenze zwischen Islâm und Polytheismus gesetzt. Der Mensch muss dieses Bekenntnis mit vollem Herzen und in aller Aufrichtigkeit artikulieren und vor allem innerlich empfinden.
 
Die Wichtigkeit dieses Bekenntnisses wird durch die folgende Überlieferung dargestellt: Als der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken seinem Gefährten Mu’âdh Ibn Dschabal möge Allah mit ihm zufrieden sein in den Jemen schickte, um dort die Lehre des Islâm zu verkünden, sagte er ihm: „Du kommst zu einem Volk der Schrift. Lade sie zuerst zum Glaubensbekenntnis ein, dass es keinen Gott außer Allâh gibt.“ Dennoch handelt es sich hierbei nicht um ein Lippenbekenntnis, sondern man muss dessen Inhalt und Bedeutung in Kenntnis neben, sich im praktischen Leben nach ihm ausrichten und sich mit diesem Bekenntnis in jeder Hinsicht identifizieren. Um den eigenen Imân zu vertiefen, muss man sich mit diesem Bekenntnis gedanklich und praktisch dauerhaft beschäftigen. Der Qurân hat die Tatsache des göttlichen Wesens immer wieder betont, die die Einheit Allâhs akzentuiert und jegliche andere Gottheit verneint: Allâh hat gesagt: Nehmt euch nicht zwei Götter. Er ist nur ein Einziger Gott. Vor Mir (allein) sollt ihr Ehrfurcht haben. (Sûra 16:51) Der Islâm in seiner letzten Form, die Muhammad  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken verkündet hat, basiert auf dieser Tatsache genau so wie die früheren Formen des Islâm, die Noah, Abraham, Ismael, Isaak, Jakob und alle anderen Propheten Allâhs verkündet haben: Er hat euch von der Religion festgelegt, was Er Nuh anbefahl und was Wir dir (als Offenbarung) eingegeben haben und was Wir Ibrahim, Musa und 'Isa anbefahlen: Haltet die (Vorschriften der) Religion ein und spaltet euch nicht darin (in Gruppen). Den Götzendienern setzt das schwer zu, wozu du sie aufrufst. Allâh erwählt dazu, wen Er will, und leitet dazu, wer sich (Ihm) reuig zuwendet.“ (Sûra 42:13)
 
Gewiss, Wir haben dir (Offenbarung) eingegeben, wie Wir Nuh und den Propheten nach ihm (Offenbarung) eingegeben haben. Und Wir haben Ibrahim, Isma'il, Ishaq, Ya'qub, den Stämmen, ´Isa, Ayyub, Yunus, Harun und SulaImân (Offenbarung) eingegeben, und Dawûd haben Wir ein Buch der Weisheit gegeben.“ (Sûra 4:163) Muslime müssen dementsprechend die Da‘wa in guter Art und Weise erfüllen. Die Schriftbesitzer (Juden und Christen) werden als erste Gruppe angesprochen: Sag: O Leute der Schrift, kommt her zu einem zwischen uns und euch gleichen Wort: dass wir niemandem dienen außer Allâh und Ihm nichts beigesellen und sich nicht die einen von uns die anderen zu Herren außer Allâh nehmen. Doch wenn sie sich abkehren, dann sagt: Bezeugt, dass wir (Allâh) ergeben sind.“ (Sûra 3:64)
 

Solche Verse aus dem Qurân weisen jedwede Gottheit außer Allâh zurück. Alle Propheten haben diese Botschaft verkündet. Götzenbilder, Feuer, Engel, Tiere oder Menschen als Teilhaber an Gottheit zu betrachten, ist vom Islâm völlig untersagt. In der Islâmischen Lehre ist kein Mensch berechtigt, irgendeinem außer Allâh zu gehorchen: Und Wir haben ja bereits in jeder Gemeinschaft einen Gesandten erweckt: „Dient Allâh und meidet die falschen Götter.“ Unter ihnen gibt es manche, die Allâh rechtgeleitet hat, und unter ihnen gibt es manche, an denen sich das Irregehen bewahrheitet hat. So reist auf der Erde umher und schaut, wie das Ende der Leugner war.“ (Sûra 16:36)

 

Der Glaube im Islâm - Teil 2: Beziehung zwischen Gott und Mensch

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