Islam Web

  1. Haddsch & Umra
  2. Artikel
  3. Vorzüge des Haddsch und der Umra

Haddsch stiftet Nutzen – Teil 1

Haddsch stiftet Nutzen – Teil 1

 Der Haddsch ist eine Pflicht, deren Ziele erhaben und deren Nutzen groß sind. Allâh der Erhabene sagt in Seinem Buch die Wahrheit: „Und rufe unter den Menschen die Pilgerfahrt aus, so werden sie zu dir kommen zu Fuß und auf vielen hageren (Reittieren), die aus jedem tiefen Passweg daherkommen, damit sie (allerlei) Nutzen für sich erfahren“ (Sûra 22:27-28). Die Pilgerfahrt beinhaltet höchste Weisheit, edelste Ziele und großen Nutzen. Zu diesen edlen Zielen gehören:

 

 

Erstens: Das Hissen der Fahne des Tauhîd (Einssein Allâhs)

Dies ist ein außergewöhnliches Ziel. Es beginnt mit dem ersten Schritt des Haddsch, mit der Talbiya (dem Labbaik-Ruf) und der Absicht für den Haddsch und dauert bis zum letzten Kieselstein, den der Pilger am letzten Tag der Taschrîq-Tage in Minâ wirft.

Die Quraisch pflegten die Talbiya zu sprechen, aber sie vermischten sie mit Schirk (Götzendienst), indem sie sagten: „Labbaik, Du hast keinen Partner, außer einem Partner, der Dir gehört. Du besitzt ihn und was er besitzt.“

Dann kam der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) und sprach die Talbiya des Tauhîd: „Labbaik Allâhumma labbaik. Labbaika lâ Scharîka laka labbaik. Inna-l-Hamda wa-n-Ni‘mata laka wa-l-Mulk. Lâ Scharika lak – Hier bin ich, o Allâh, Hier bin ich! Hier bin ich! Du hast keinen Teilhaber, hier bin ich! Aller Lobpreis gebührt wahrhaftig Dir, die Gnade ist nur von Dir, und die Herrschaft gehört nur Dir. Du hast keinen Teilhaber.“ So verkündete er den Tauhîd, rief ihn laut aus und predigte ihn.

In Arafa sagte der Prophet: „Das beste Bittgebet ist das Bittgebet am Tag von Arafa, und das Beste, was ich und die Propheten vor mir gesagt haben, ist: ‚Lâ ilâha illa Allâh, wahdahu lâ Scharîka lah, lahu-l-Mulku wa lahu-l-Hamdu wa huwa alâ kulli schay‘in qadîr – Es gibt keine Gottheit außer Allâh, Der Eine, Der keinen Partner hat. Ihm gehört die Herrschaft und Ihm gebührt das Lob, und Er hat Macht über alle Dinge‘“ (At-Tirmidhî).

Auf Safâ und Marwa: Muslim überliefert in seinem „Sahîh“ von Dschâbir ibn Abdullâh (möge Allâh mit ihm zufrieden sein), dass er sagte: „Als der Prophet (möge Allâh ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sich dem Hügel Safâ näherte, rezitierte er: ‚Gewiss, Safâ und Marwa gehören zu den (Orten der) Kulthandlungen Allâhs‘ (Sûra 2:158). ‚Ich beginne mit dem, womit Allâh begonnen hat.‘ So begann er mit Safâ und bestieg ihn, bis er das Haus (Ka’ba) sah. Dann wandte er sich der Qibla zu, bezeugte das Einssein Allâhs, sprach den Takbîr und sagte: ‚Lâ ilâha illa Allâh, wahdahu lâ Scharîka lah, lahu-l-Mulku wa lahu-l-Hamdu wa huwa alâ kulli schay‘in qadîr. Lâ ilâha illa Allâh, wahdahu, andschaza Wa‘dahu, wa nasara Abdahu, wa hazama-l-Ahzâba wahdah – Es gibt keine Gottheit außer Allâh, Dem Einzigen, Der keinen Partner hat, Sein ist die Herrschaft und Ihm gehört das Lob und Er hat Macht über alle Dinge. Es gibt keine Gottheit außer Allâh, dem Einzigen, Der Sein Versprechen wahr macht. Er gewährt Seinem Diener Erfolg und Er allein besiegte die (feindlichen) Gruppierungen.‘ Dazwischen sprach er Bittgebete. Er sagte dies dreimal.“ Und im Hadîth heißt es: „Und er tat auf Marwa dasselbe, was er auf Safâ getan hatte.“

Während des Tawâf rezitiert man in den zwei Rak‘as des Tawâf-Gebets die Sûras des Tauhîd: „Qul yâ ayyuha-l-Kâfirûn“ (Sûra Al-Kâfirûn) und „Qul huwa Allâhu ahad“ (Sûra Al-Ichlâs).

Dies soll die muslimische Gemeinschaft über die Bedeutung des Tauhîd aufklären, denn er ist die Grundlage und das Fundament der Religion, ihr Herz und ihr Kopf. Wenn der Tauhîd verschwindet, verschwindet auch die Religion. Wer Allâh Partner zur Seite stellt, gehört zu den Bewohnern des Höllenfeuers: „Wer Allâh (etwas) beigesellt, dem verbietet fürwahr Allâh das Paradies, und dessen Zufluchtsort wird das (Höllen)feuer sein. Die Ungerechten werden keine Helfer haben“ (Sûra 5:72).

 

 

Zweitens: Verankerung des Konzepts der Einheit der Umma

Der Haddsch ist ein Aufruf zu Einheit und Zusammenhalt und eine Absage an Spaltung und Uneinigkeit. Die Pilger kommen aus allen Teilen der Welt, mit verschiedenen Sprachen, Hautfarben, Aussehen, Kulturen und Sprachen. Sie kommen aus allen möglichen Ländern, um dem einen Gott zu gehorchen. Ihr Gott ist einer, ihr Prophet ist einer, ihre Qibla ist eine, ihr Qurân ist einer, ihre Scharîa ist eine. Sogar ihre Handlungen während des Haddsch sind eins. Sie stehen alle gemeinsam in Arafa, sie gehen alle gemeinsam nach Muzdalifa, um dort zu übernachten, sie werfen alle gemeinsam am Tag des Haddsch die Steine auf die Dschamra Al-Kubrâ (große Steinsäule), sie rasieren sich alle gemeinsam in Demut vor Allâh, sie vollziehen alle gemeinsam den Tawâf und den Say zwischen Safâ und Marwa.

All dies soll das Konzept der Einheit der Umma in ihren Herzen verankern: „Gewiss, diese ist eure Gemeinschaft, eine einzige Gemeinschaft, und Ich bin euer Herr; so dient Mir!" (Sûra 21:92)“, „Und haltet alle fest am Seil Allâhs und geht nicht auseinander!“ (Sûra 3:103), „Und seid nicht wie jene, die auseinander gingen und uneinig wurden, nachdem die klaren Beweise zu ihnen gekommen waren. Für jene gibt es gewaltige Strafe“ (Sûra 3:105, „Gewiss, mit denjenigen, die ihre Religion spalteten und zu Lagern geworden sind, hast du nichts gemein“ (Sûra 6:159).

Diese Umma ist dazu bestimmt, in allen ihren Angelegenheiten eine Einheit zu bilden. Richtung, Ziele, Forderungen und Aufgaben sind allesamt gleich: Die muslimische Gemeinschaft ruft zu Allâh und zum Gehorsam Ihm und Seinem Gesandten gegenüber auf, sie gebietet das Gute und verbietet das Schlechte. Diese Einheit ist eines der Ziele der Haddsch.

 

Haddsch stiftet Nutzen – Teil 2


Verwandte Artikel

Vorzüge des Haddsch und der Umra