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Ramadân: Eine Gelegenheit für Jugendliche - Teil 1

Ramadân: Eine Gelegenheit für Jugendliche - Teil 1

Der Lobpreis gebührt Allâh, Der den Ramadân zu einer Zeit der Belohnung und des Gewinnes machte. Und möge Allâh den Propheten der Rechtleitung und des Erfolges in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken und dessen Familie sowie Gefährten und jeden, der ihnen bis zum Tag des Glückes und der Freude folgt. Nun zum Thema:

 
Lieber Jugendlicher, meine Worte sind an dich gerichtet! Worte von Bruder zu Bruder, vom Liebenden zum Geliebten, von einem fürsorglichen und Rat gebenden Freund zu einem Freund, der ihm nur Gutes will und für ihn den Sieg und Erfolg erhofft. Schenk mir dein Gehör und öffne meinen Worten dein Herz, ohne auf die Fehler des Ratgebenden zu schauen! Blick vielmehr auf das, wozu er dich einlädt! Wenn es etwas Gutes ist, sollst du es annehmen, und wenn nicht, so bin ich nicht verantwortlich für dich.
 
Lieber Jugendlicher, womit hast du dich für den Monat Ramadân ausgestattet? Für diesen großartigen Monat, in dem die Tore des Paradieses geöffnet, die Tore des Höllenfeuers geschlossen und die Satane in Ketten gelegt werden sowie Allâh Seine rechtschaffenen anbetend Dienenden vom Feuer befreit!
 
Hast du dir vorgenommen, im Ramadân reumütig zu Allâh zurückzukehren und eine Kehrtwende zu machen? Beabsichtigst du, jede Sünde und alles Schlechte loszuwerden, um eine neue Seite mit dem Herrn der Himmel und der Erde aufzuschlagen? Hast du dir einen Plan für tägliche Anbetungshandlungen in diesem Monat erstellt? Womit wirst du die Tage und Nächte dieses Monats empfangen?
 
Fragen, auf die man mit Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit antworten muss, indem man ganz offen zu sich selbst ist, damit der Monat nicht ohne Anbetungshandlungen und Gehorsamleistung beginnt und wieder zu Ende geht, indem seine Tage und Stunden wie verwehter Staub verloren gehen.
 
Beginne mit der reumütigen Umkehr zu Allâh!
 
Lieber Jugendlicher, denke auf keinen Fall, dass ich dich beschuldige, indem ich dir rate, mit der reumütigen Umkehr zu Allâh zu beginnen! Die Reue ist nämlich der Anfang und das Ende des Weges. Sie ist die Rangstufe, die jeder, der sich auf dem Weg zu Allâh befindet, braucht; und zwar in allen Etappen seiner Reise und Wanderung zu Ihm, dem Hocherhabenen.
 
Also ist die reumütige Umkehr zu Allâh, wie die meisten Menschen denken, nicht nur eine Rangstufe für Sündige und solche, die gute Taten mit schlechten vermischen. Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken , Oberhaupt der Gehorsamen und Führer der anbetend Dienenden, sagte: "O ihr Menschen, kehrt reumütig zu Allâh zurück, denn ich wende mich Allâh täglich 100 Mal reumütig zu!"
 
Und als Allâh Seine anbetend Dienenden anwies, reumütig zu Ihm zurückzukehren, sprach Er sie als Gläubige an. Der Hocherhabene sagt: "... und wendet euch reumütig Allâh zu, all ihr Gläubigen! Vielleicht seid ihr ja erfolgreich!" (Sûra 24:31).
 
Wir alle begehen Sünden, Fehler und Abweichungen. Wer von uns macht keine Fehler? Und wer von uns begeht keine Sünden? Und wer von uns verhält sich nicht ungehorsam?
 
Allâh der Hocherhabene ist der Sünden Vergebende. Er streckt Seine Hand in der Nacht aus, um demjenigen zu vergeben, der tagsüber Sünden begangen hat, und streckt Seine Hand am Tag aus, um demjenigen zu vergeben, der in der Nacht gesündigt hat. Allâh freut Sich über die Reue der reumütig Umkehrenden, der Sünder und Ungehorsamen und schuf deshalb "eine Tür für die Reue, deren Breite vom Westen aus vierzig Jahre beträgt und nicht geschlossen wird, ehe die Sonne im Westen aufgeht", wie es der Wahrhaftige der Wahrhaften, nämlich der Prophet Muhammad berichtete. (Überliefert von Ahmad und At-Tirmidhî, At-Tirmidhî erklärte diesen Hadith für akzeptabel authentisch.)
 
Die reumütige Umkehr, lieber Jugendlicher, ist eine einfache und leichte Angelegenheit, die keine Schwierigkeiten oder schwere Arbeit in sich birgt. Sie beinhaltet Verzichten, Bereuen und Entschlossenheit; das Verzichten auf Sünden und Abweichungen, das Bereuen, sie in der Vergangenheit begangen zu haben, und die Entschlossenheit, diese in der Zukunft nicht mehr zu begehen.
 
Die Wichtigkeit der Zeit
 
Lieber Jugendlicher, wenn du das, was vergangen ist, bereust und die Sünden sowie Abweichungen in der Zukunft unterlässt, bist du von nun an verpflichtet, deinem Leben Wert zu geben und die gegenwärtige Zeit, die zwischen der Vergangenheit und der Zukunft liegt, für das Gute zu nutzen. Denn wenn du diese Zeit verlierst, verlierst du damit auch dein Glück und deine Rettung. Wenn du sie jedoch durch das von mir Erwähnte nutzt, rettest du dich und erreichst Ruhe, Vergnügen und Wonne. Imam Ibn Al-Dschauzî sagte: "Ich sah, wie die Meisten der Geschöpfe die Zeit auf erstaunliche Weise verbringen. Wenn die Nacht lang wird, dann mit unnützem Gerede oder einem Buch zur Unterhaltung. Und wenn der Tag lang wird, dann mit Schlaf. Und am Ende des Tages befinden sie sich entweder auf dem Fluss Tigris oder auf den Märkten. So habe ich sie mit denen verglichen, die sich auf einem Schiff unterhalten, das mit ihnen dahintreibt, ohne dass sie es wissen. Und ich habe wenige Leute gesehen, die den Sinn des Daseins verstanden haben. Sie sind mit dem Auffüllen ihres Proviants beschäftigt und bereiten sich auf die Abreise vor. Wie trefflich ist das Sich-Bemühen in den Zeiten des anbetenden Dienens und das Beeilen, bevor es zu spät ist!"
 
Ibn Al-Dschauzî sagte ferner: "Der Mensch soll die Ehre und den Wert seiner Zeit kennen, damit er keinen Augenblick verliert, der ohne Anbetung vergeht, und er in Taten und Worten vom Besseren zum Besten fortschreitet. Seine Absicht für das Gute sollte beständig sein, ohne Schwäche bei den Taten aufzuweisen, die der Körper durchzuführen vermag. Einige der rechtschaffenen Vorfahren hatten es sogar hinsichtlich der Augenblicke eilig. Es wurde über Amir ibn Abd Qais berichtet, dass ein Mann zu ihm sagte: "Sprich mit mir!", woraufhin er ihm antwortete: "Halte die Sonne auf (bring sie für mich zum Stillstand und halte sie auf)!"
 
Es traten Leute bei einem der rechtschaffenen Vorfahren, der im Sterben lag, ein und fanden ihn betend vor, weshalb sie ihm Vorwürfe machten; er aber sprach: "Jetzt wird mein Buch geschlossen!"
 
Wenn der Mensch weiß und es ernst nimmt, dass seine Werke mit Eintritt seines Todes aufhören, wird er in seinem Leben das tun, was ihm nach seinem Tod fortwährende Belohnung verspricht.
 
Beispiele für Anstrengungen der rechtschaffenen Vorfahren
 
Lieber Jugendlicher, nachstehend findest du einige leuchtende und strahlende Beispiele, die auf die Anstrengungen unserer rechtschaffenen Vorfahren hindeuten, die sie im anbetenden Dienen Allahs aufwiesen!
 
Mag sein, dass dies, wenn du es betrachtest, in dir großen Eifer und Liebe zum anbetenden Dienen entstehen lässt:
 
1. Der Prophet  möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken betete, bis seine Füße Hautrisse bekamen und er darauf angesprochen wurde. Er sagte: "Soll ich nicht ein dankbarer anbetend Dienender sein?" (Überliefert von Al-Buchâri und Muslim).
 
2. Abû Bakr pflegte viel zu weinen, besonders während des Gebetes und der Qurân-Rezitation.
 
3. Auf den Wangen von Umar befanden sich ob des vielen Weinens zwei dunkle Linien.
 
4. Uthmân pflegte den gesamten Qurân in einer Rak´a (Gebetseinheit) zu rezitieren.
 
5. Ali pflegte in seiner Gebetsnische zu weinen, bis sein Bart durch die Tränen feucht wurde, und er sagte: "Du Diesseits, verführe jemand Anderen, denn ich habe die dreimalige Scheidungsformel ausgesprochen und es gibt kein Zurück mehr!"
 
6. Qatâda pflegte jeden siebten Tag die Rezitation des gesamten Quran abzuschließen, während er dies im Ramadân jeden dritten Tag und an den letzten zehn Tagen des Ramadan jeden Tag tat.
 
7. Sufyân Ath-Thaurî pflegte aus Furcht Blut zu weinen.
 
8. Sa´îd ibn Al-Musaiyyib pflegte sich immer in der Moschee aufzuhalten und er verpasste vierzig Jahre lang kein einziges Gemeinschaftsgebet.
 
 

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