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Für die Heirat mit einer zweiten Frau, um für sie und ihre Kinder zu sorgen, wird man belohnt

Frage

Ich möchte um Allâhs willen eine Witwe heiraten, die Kinder hat, um für sie und ihre Kinder zu sorgen, weil sie in einer religiös nicht pflichtbewussten Umgebung leben und ich für sie Verdorbenheit und Verlust fürchte. Dazu gibt es auch viele Witwen, für die keiner sorgt. Werde ich von Allâh belohnt, falls ich das tue? Wird eine solche Heirat zur Pflicht, wenn die Verdorbenheit der Kinder mit Sicherheit zu befürchten ist? Es ist zu erwähnen, dass ich verheiratet bin und vier Kinder habe. Meine Frau ist fromm und erkennt die Legalität der Zweitehe an, aber sie versucht sie zu verhindern, weil sie meinetwegen sehr eifersüchtig ist. Würden Sie sie bitte ermahnen? Wie groß ist meine Belohnung dafür im Diesseits sowie im Jenseits? Möge Allâh Sie dafür mit Gutem belohnen!

Antwort

Der Lobpreis gebührt Allâh und möge Allâh Seinen Gesandten sowie dessen Familie und Gefährten in Ehren halten und ihnen Wohlergehen schenken!

Möge Allâh dich für deine Sorge für diese Waisen reichlich belohnen! Du wirst bestimmt von Allâh dem Erhabenen dafür belohnt, wenn du ihre Mutter heiratest, damit du für sie gut sorgen kannst, und zwar entsprechend deiner aufrichtigen Absicht. Aber das ist keine Pflicht für dich, denn die Heirat wird nach Meinung der Gelehrten nur in bestimmten Fällen zur Pflicht, zu denen dieser Fall aber nicht gehört; denn du kannst für diese Waisen sorgen, ohne ihre Mutter heiraten zu müssen.

Du sollst wissen, dass Eifersucht eine angeborene Eigenschaft der Frauen ist, wofür sie manchmal nichts können. Sogar die Frauen des Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) waren manchmal seinetwegen eifersüchtig.

Falls du dich für die Heirat mit dieser Frau entscheidest, sollst du daher also wissen, dass es normal ist, dass deine erste Frau eifersüchtig wird und dich von einer Zweitehe mit allen Mitteln abzuhalten versucht. Du sollst aber damit vernünftig umgehen, deine erste Frau den islâmischen Blickwinkel lehren und sie durch die Versicherung beruhigen, dass sie durch die Zweitehe keinesfalls benachteiligt wird. Du sollst ihr Verlangen nach der Belohnung Allâhs erwecken, falls sie dir bei deiner beabsichtigten Wohltat hilft.

Bezüglich deiner Frage nach deiner Belohnung im Diesseits und Jenseits ist zu sagen, dass deine Belohnung wie schon erwähnt deinen guten Absichten entspricht. Al-Buchârî und andere überlieferten, dass der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Ich und derjenige, der für eine Waise sorgt, werden zusammen im Paradies so sein.“ Und der Prophet zeigte dies demonstrativ mit dem Zeigefinger und dem Mittelfinger. Ibn Mâdscha überlieferte in seiner Hadîth-Sammlung As-Sunan, dass der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte: „Das beste Haus der Muslime ist das, in dem die Waise gut behandelt wird.“ Im Werk Schu'ab Al-Îmân steht, dass der Prophet sagte: „Das beliebteste eurer Häuser bei Allâh dem Hocherhabenen ist das Haus, in dem eine Waise gut behandelt wird.

Und Allâh weiß es am besten!

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